Zwischen 1943 und 1949 wurden für über 20 Städte, darunter Stuttgart, München und Köln, so genannte “Kriegsstraßenbahnwagen”, kurz KSW genannt, gebaut. 1946 und 1949 wurden zwei Serien mit insgesamt 23 Fahrzeugen an die SSB geliefert. Die Straßenbahnen waren als schneller Ersatz für im 2. Weltkrieg zerstörte Wagen konzipiert und daher materialsparend gebaut und sehr spartanisch ausgestattet. Von 1955 bis 1957 wurden die Fahrzeuge grundlegend modernisiert und erhielten unter anderem veränderte Stirnfronten. Bis Ende 1969 wurden die letzten Wagen abgestellt und verschrottet. Unser Fahrzeug ist eigentlich kein Stuttgarter, sondern ein Heidelberger. Bei der Heidelberger Straßen- und Bergbahnen AG (HSB) war der Wagen zuletzt als Arbeitswagen mit der Nummer 64 unterwegs. Mitte der 1990er Jahre wurde der Wagen von SHB übernommen, um aufgearbeitet als neuer Triebwagen 749 durch Stuttgart zu fahren. Die Nummer 749 gab es bei den Stuttgarter KSW nicht, da die Wagen nur die Nummern 726 bis 748 hatten. Da es sich aber nicht um einen originalen SSB-KSW handelt, wurde beschlossen dem Fahrzeug die Nummer 749 zu geben. Seit dem der Wagen hier ist, wurde immer mal wieder Stück für Stück am Fahrzeug gearbeitet. Daher ist die erste Fahrt noch in weiter Ferne, da z.B. noch die komplette Elektrik fehlt.
- Wer gut schmiert, der gut fährt. - 25. August 2024
Wie bei all unseren zweiachsigen Triebwagen werden auch die Fahrmotoren im Kriegsstraßenbahnwagen über so genannte Tatzlager auf den Achswellen abgestützt. Dies sind klassische Gleitlager, bei denen eine Bronzeschale auf der rotierenden Achswelle gleitet. Bronze hat zwar an sich schon gute Gleiteigenschaften, aber ohne Schmierung wäre die Haltbarkeit der Lagerung trotzdem nicht ausreichend.
Zunächst muss natürlich ein geeignetes Filzmaterial gefunden werden. Eine Firma konnte uns kompetent beraten, und ein kleiner Test wies nach, dass das Material die erforderliche Kapillarität mitbringt. Rechts ist gut zu sehen, dass das Probestück das Öl im Glas komplett aufgesogen hat und es bis an den oberen Rand aufgestiegen ist. (Fotos: Rüdiger Grabowski)
Wir können also an den Zuschnitt der einzelnen Polsterlagen gehen. Das ist schnell erledigt: Zuerst längs einen Streifen von der Filzmatte schneiden, anschließend quer – fertig sind die Rohteile. (Foto: Rüdiger Grabowski) Beim folgenden Arbeitsschritt erhielten wir Unterstützung von einem Kollegen des Eisenbahnmuseums in Darmstadt-Kranichstein: Er zog neue Baumwollfäden ein und brachte die Befestigungsdrähte an. Wir senden einen herzlichen Dank nach Darmstadt! (Foto: Rüdiger Grabowski) Anschließend waren für alle Schmierpolster jeweils drei Filzlagen zu vernähen. Eine etwas beschwerliche Handarbeit, aber genau das richtige für den einen oder anderen ruhigen Fernsehabend. 🙂 (Foto: Rüdiger Grabowski) So sieht das (fast) fertige Ergebnis aus – nun können die Schmierpolster eingebaut werden, wovon wir hier zu gegebener Zeit wieder berichten werden. (Foto: Rüdiger Grabowski) - Wichtige Ersatzteile - 17. März 2024
Im vergangenen Jahr wurde uns von den Kollegen der Bergischen Museumsbahnen e. V. (BMB) in Wuppertal ein KSW-Fahrgestell mit Achsen und Fahrmotoren zur Übernahme angeboten, für das man vor Ort keine Verwendung mehr hatte. Aufgrund der baulichen Übereinstimmung mit dem Fahrgestell unseres in Restaurierung befindlichen Tw 749 haben wir uns zu einem Ankauf entschlossen.
Am 11.03. erfolgte die Verladung in Wuppertal, dank eines leistungsfähigen Kran-Lkw der beauftragten Spedition ging dies zügig vonstatten. (Foto: Carsten Kossow, BMB) Abladen auf dem unteren Hof des Straßenbahnmuseums am Abend des 12.03. Im Vordergrund “Rückfracht” für unsere Freunde der Linie D – Arbeitsgemeinschaft historischer Nahverkehr Düsseldorf e. V. in Form eines Omnibusmotors. (Foto: Martin Daur) Auf dem Weg zum Abstellort in der oberen Wagenhalle des Museums entstand noch eine Gesamtansicht des Fahrgestells. Bis auf die Schienenbremsen ist es komplett; unter anderem sind hier die “Isothermos”-Achsgleitlager schön zu sehen, die der Tw 749 bei uns genauso besitzt. Die Baugleichheit ist indes kein Zufall, denn vor wenigen Tagen erfuhren wir, dass es sich um das Fahrgestell des ehemaligen Heidelberger Triebwagens 59 handelt, während sich hinter unserem 749 der ehemalige Heidelberger Triebwagen 64 aus der gleichen Bauserie verbirgt. (Foto: Rüdiger Grabowski) - Bodenlattung KS-Triebwagen 749 - 19. Februar 2024
Nach dem Innenraum sollen auch die Plattformen des KS-Triebwagens 749 neue Fußbodenlatten erhalten. Bis zum Einbau wird es zwar noch etwas dauern, da eine Fachfirma zunächst noch Schweißarbeiten ausführen muss. Aber schließlich haben wir ja einiges vorzubereiten.
Als “Rohmaterial” dienen Buchenleisten mit rechteckigem Querschnitt, die wir aus dem Holzfachhandel bezogen haben, insgesamt 60 Stück. (Foto: Rüdiger Grabowski) In einem ersten Arbeitsschritt erhalten die Leisten ihren zeichnungsgemäßen trapezförmigen Querschnitt, nach zwei Zügen auf unserer Fräsmaschine sieht das schon ganz gut aus. (Foto: Rüdiger Grabowski) Nach 120 Arbeitsgängen auf der Fräsmaschine ist der erste Teil der Arbeit geschafft. (Foto: Rüdiger Grabowski) Ein Samstag später: Heute waren zuerst noch vier maßlich abweichende Leisten “dran”, dann ging es ans Kanten brechen, denn nach dem Fräsen waren diese ziemlich scharf – das wollen wir natürlich so nicht haben. Die linke Leiste im Bild zeigt sich schon mit abgerundeten Kanten, die rechte noch “original”. (Foto: Rüdiger Grabowski) Nach gut drei Stunden hatten alle 64 Leisten die entsprechende Behandlung hinter sich, im Gegensatz zum Fräsen war heute echte Handarbeit angesagt, mit dem rechts sichtbaren Schleifklotz… (Foto: Rüdiger Grabowski) Schließlich haben wir die fertig bearbeiteten Bodenlatten rundum mit Leinölfirnis eingelassen, um sie widerstandsfähiger gegen Feuchtigkeit zu machen. Nun müssen sie noch 1-2 Wochen trocknen, dann sind sie erst einmal fertig. Auf Länge zusägen und bohren werden wir sie erst beim Einbau. (Foto: Rüdiger Grabowski) - Drei Stromabnehmer für drei Wagen - 25. April 2023
Für den Gartenschauwagen 714, den Kriegsstraßenbahnwagen 749 und den Triebwagen 13 der Straßenbahn Esslingen-Nellingen-Denkendorf haben wir drei Stromabnehmer überarbeitet, die nun weitgehend fertiggestellt sind. Für die Triebwagen 714 und 749 sind sie für den Betrieb im Stadtbahnnetz mit zwei Schleifleisten ausgestattet, während der Stromabnehmer des END 13 eine Wippe mit einer Schleifleiste erhält. Für letzteren muss auch noch ein weiterer Stromabnehmer aufgearbeitet werden, da der Triebwagen immer mit zwei Stromabnehmern im Betrieb war.
Pantograph des GSW 714, … … des KSW 749 … … und des END 13. (Bilder: Alexander Blank) - Pantograph des KSW nahezu fertiggestellt - 26. Februar 2023
Nachdem die Arbeiten am DoT 4 917 nun einen Stand erreicht haben, an dem die weiteren Arbeiteten größtenteils von den Fachabteilungen der SSB auszuführen sind, können nun die anderen Projekte wieder mehr fokussiert werden.
So wurde die Montage des, für den KSW 749 designierten Pantograph, nun vollendet.
Der fertigmontierte Pantograph. (Bild: Alexander Blank) - Pantographen in Reih und Glied. - 4. Oktober 2022
Aktuell arbeiten wir sowohl für den Kriegsstraßenbahnwagen 749 als auch für den Gartenschauwagen 714 je einen Pantographen auf. Da beide Wagen ohne einen Pantographen übernommen wurden, müssen wir auf zwei Pantographen aus unserer Sammlung von Ersatzteilen zurückgreifen. Da der Platz in unserer Werkstatt nicht ausreicht führen wir die Montagearbeiten in der Abstellhalle durch.
Im Vordergrund der für den GSW 714 designierte Pantograph, dahinter der für den KSW 714. (Bild: Alexander Blank) Beim Pantographen des KSW 749 haben wir bereits vor einiger Zeit, Bilder des Zusammenbaus gezeigt. Nun sind die Arbeiten weiter vorangeschritten. (Bild: Alexander Blank) - Puzzleaufgabe für die Werkstatt - 3. August 2022
Nachdem der für den Kriegsstraßenbahnwagen 749 designierte Stromabnehmer komplett zerlegt und alle Einzelteile Aufgearbeitet wurden, steht nun der Wiederzusammenbau an. Es ist eine anspruchsvolle Aufgabe, da der Stromabnehmer aus unzähligen Kleinteilen besteht. Vor und bei der Demontage wurden deshalb zahlreiche Fotos gemacht, damit es nun möglich ist, alle Teile wieder am richtigen Platz zu montieren.
Der aktuelle Arbeitsstand beim Pantographen des KSW. (Bild: Rüdiger Grabowski) - Ein Pantograf für den KSW - 24. April 2022
Damit unser KSW fahren kann benötigt er einen Stromabnehmer. Da der Wagen ohne einen solchen aus Heidelberg übernommen wurde, wurde ein passender Pantograf aus dem Lagerbestand des SHB ausgewählt welcher aktuell aufgearbeitet wird. Da die Einzelteile zu groß für die museums-eigene Sandstrahlkabine waren, ließen wir diese Arbeit von einer Firma extern erledigen. Nun werden sie in der Museumswerkstatt neu lackiert.
Weitere Einzelteile des Stromabnehmers. (Bild: Alexander Blank) - Lackierung der KSW-Motoren - 27. März 2022
Die Motoren des KSW 749 haben ihre endgültige Lackierung in tiefschwarz erhalten. Nun können sie wieder in das Fahrgestell eingebaut werden.
Auch die Montagesockel für die beiden Heizkörper haben einen frischen Anstrich in Grau erhalten.
(Bild: Alexander Blank) - Vorbereitung zur Sitzmontage - 29. Dezember 2021
Aktuell laufen die Arbeiten zur Montage der Sitze des KSW 749. Die Einzelsitze an den Plattformen werden rückseitig an Holzplatten montiert. Diese mussten teilweise neu angefertigt werden.
Die bereits lackierten Rückplatten. (Bild: Rüdiger Grabowski) Die Einzelsitzbänke in der Mitte des Wagens werden am Wagenboden und an der Seitenwand befestigt. Hierfür entstehen gerade Teile auf der Fräsmaschine in der Museumswerkstatt. Seit kurzem haben wir eine Fräsmaschine vom Typ Deckel FP3 in der Museumswerkstatt. Nun können wir sie gleich einmal zum Einsatz bringen.
Fräsen der Sitzhalterungen auf der Fräsmaschine. (Bild: Alexander Blank) - Grundierung der Motoren des KSW 749 - 12. November 2021
Nachdem die Motoren des KSW 749 bei der SSB überholt wurden, müssen sie noch tiefschwarz lackiert werden. Dafür werden sie zuerst grundiert.
Der vordere Motor ist bereits grundiert, der hintere muss noch grundiert werden. (Bild: Alexander Blank) Auch im Innenraum sind die Arbeiten weiter vorangeschritten. Die Fußbodenleisten wurden weiter verlegt, nun auch in den Bereichen zwischen den Sitzen. So langsam wird klar, wie der Innenraum des Wagens einmal wirken wird.
Stellprobe mit den Sitzen. Deren Befestigung wird eine der nächsten Aufgaben sein. (Bild: Rüdiger Grabowski) - Der Lattenfußboden des KSW nimmt Gestalt an - 17. Oktober 2021
In der Zeit, bevor Kunststoffbeläge als Fußboden in Straßenbahnen zum Einsatz kamen, wurden vor allem Lattenfußböden verwendet. Dabei wurden einzelne Holzlatten in gleichmäßigem Abstand auf dem Fußboden festgenagelt bzw. festgeschraubt. Auch in den Kriegsstraßenbahnwagen kam diese Art von Boden zum Einsatz.
Als wir unsern KSW aus Heidelberg übernahmen, war dieser teilweise mit Doppelsitzbänken ausgestattet. Nach der Restaurierung erhält er jedoch, entsprechend des Auslieferungszustands, eine reine Bestuhlung mit Einzelsitzen. Dazu müssen wir auch die Lattung des Fußbodens an den Stellen ergänzen, wo sich in Zukunft keine Doppelsitzbänke mehr befinden. Da eine teilweise Ergänzung des alten Bodens mit neuen Latten mit hoher Wahrscheinlichkeit seltsam und “gebastelt” wirken würde, entschlossen wir uns dazu, alle Leisten zu erneuern.
Nun haben wir mit dem Einbau begonnen. Wichtig ist, dass die Latten immer in gleichmäßigem Abstand zueinander befestigt werden. In unserem Fall werden die Leisten festgenagelt, so wie auch die Leisten, welche wir im Vorfeld der Arbeiten entfernt hatten.
Am Ende des Arbeitstages fand eine Stellprobe mit zwei Sitzen statt. (Bild: Rüdiger Grabowski) Im Vordergrund sind die Bodenluken zu erkennen. Dort muss die Lattung kurz unterbrochen werden, damit man diese öffnen kann. Auch für die Griffe muss die Lattung ausgespart werden. (Bild: Rüdiger Grabowski) Die Lattung zwischen den Sitzen und die noch nicht vollständig fertiggestellten Latten im Gang werden wir in einem weiteren Arbeitseinsatz montieren.
- Umarbeitung von Kabelschellen - 25. August 2021
Das weiterverwenden von alten Dingen ist nicht nur gut für den Umweltschutz und die Schonung der natürlichen Ressourcen, sondern spart uns im Falle der Kabelschellen des KSW 749 auch eine Menge Arbeit. Anstatt komplett neue Schellen anzufertigen haben wir beschlossen das es einfacher und effektiver ist die alten Kabelschellen umzuarbeiten. Hauptsächlich geht es um das aufbohren der bislang einzelnen Löcher (jedes für ein Kabel) in den Schellen zu einen großen Langloch. Diese Arbeit können wir auf einer speziellen Langlochbohrmaschiene mit speziellen Bohrern durchführen. Am Ende mussten nur äußerst wenige Kabelschellen komplett neu angefertigt werden, da sie so beschädigt waren, dass sich eine Aufarbeitung nicht mehr lohnte. Mit den Kabelschellen werden die Leitungen in den Kabelkanälen im Fahrzeug fixiert.
Eine Auswahl der verschiedenen Formen von Kabelschellen, nachdem sie auf der Langlochbohrmaschiene umgearbeitet wurden. (Bild: Rüdiger Grabowski) - Getriebekästen für den Kriegsstraßenbahnwagen - 30. Juli 2021
Für das Projekt Kriegsstraßenbahnwagen 749 konnten wir die Aufarbeitung der sogenannten Getriebekästen, also die Schutzeinhausungen der Zahnräder zwischen Motor und Achse fertigstellen. Nachdem die Getriebekästen neu lackiert waren, wurden die Filzdichtungen erneuert. Die Getriebekästen sind nun bereit mit den Motoren gemeinsam am Fahrgestell montiert zu werden, sobald die Aufarbeitung dieser abgeschlossen ist.
Die Getriebekästen warten nun auf die Montage. (Bild: Alexander Blank) - Frische Farbe für den Fußboden - 7. Mai 2021
Bevor die neu angefertigten Fußbodenleisten für den Kriegsstraßenbahnwagen 749 eingebaut werden können, wurden die alten Leisten nun komplett entfernt. Nun konnten noch vorhandenen Löcher der Kabeldurchführung mit Holz verfüllt werden. Anschließend wurden die Unregelmäßigkeiten mit Spachtelmasse verfüllt und der gesamte Boden abgeschliffen. Zum Schluss erhielt der Fußboden eine Neulackierung in “eisengrau”. Der Wiedereinbau der neuen Fußbodenleisten kann demnächst erfolgen.
So sah der Boden vor Beginn der Arbeiten aus. (Bild: Rüdiger Grabowski) Ohne Leisten, gespachtelt, abgeschliffen, so wartet der Boden auf die Farbe. (Bild: Dominik Broens) Der aktuelle Stand: fertig lackiert. (Bild: Dominik Broens) - Seit 25 Jahren ein Stuttgarter - 26. April 2021
Heute vor 25 Jahren hieß es für den Kriegsstraßenbahnwagen 64 Abschied von seiner ersten Wirkungsstätte bei der Heidelberger Straßen- und Bergbahn zu nehmen. Sein Ziel: Das Straßenbahnmuseum in Stuttgart-Zuffenhausen. Aber wie kam es überhaupt dazu?
Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs war ein großer Teil des Wagenparks der SSB irreparabel beschädigt und verloren. Um eine schnelle Lösung für den Wagenmangel zu schaffen baute die Heidelberger Waggonfabrik Fuchs sogenannte Kriegsstraßenbahnwagen für mehrere Verkehrsbetriebe darunter auch Heidelberg und Stuttgart. Die Konstruktion orientierte sich an Plänen für einen einheitlichen Straßenbahnwagen für ganz Deutschland, der aber durch die Kriegsjahre nie in Großserie gebaut wurde. Die SSB besaß ursprünglich 23 Triebwagen dieses Typs, welcher ab 1946 Einzug in den Wagenpark erhielt. Die Wagen waren, durch die nachkriegsbedingte Materialknappheit, sehr spartanisch eingerichtet, sodass sie bereits nach wenigen Einsatzjahren aus der Zeit gefallen und überholt waren. In Stuttgart wurden die Wagen zwar umfassend modernisiert um die Nutzungsdauer zu verlängern, jedoch blieb kein Stuttgarter Original erhalten und alle Fahrzeuge wurden bis 1969 verschrottet.
Dennoch handelt es sich bei dem Wagentyp um einen interessanten Zeitzeugen der ersten Nachkriegsjahre. So reifte Anfang der 1990er-Jahre die Idee, auch in Stuttgart einen solchen Wagen zu erhalten. Da aber alle originalen Stuttgarter Triebwagen bereits verschrottet waren sah man sich in anderen Städten um mit dem Ziel einen solchen Wagen zu übernehmen. Nach der Begutachtung mehrerer Fahrzeuge setzte sich schließlich der Heidelberger Wagen mit der Nummer 64 durch. Dieser wurde dort zuletzt als Arbeitswagen genutzt und nach seiner Abstellung zum Verkauf angeboten.
Am 26.04.1996 ging es dann, huckepack auf einem Straßenschwertransporter, auf den Weg von Heidelberg nach Stuttgart. Seitdem befindet sich der Wagen, immer wieder mit Unterbrechungen durch andere dringlichere Projekte, in der Aufarbeitung. In den letzten Jahren nahm das Projekt wieder deutlich an Fahrt auf und die Aufarbeitung ging mit großen Schritten voran. Wir sind zuversichtlich, dass der Wagen in den nächsten Jahren erstmalig auf Stuttgarts Gleisen eigenständig fahren kann. Da die Stuttgarter Fahrzeuge die Nummern 726 bis 748 trugen lag es nahe dem „Heidelberger“ die unbesetzte Nummer 749 zu geben. Aktuelle Infos zum Projektstand finden Sie hier auf unserem Blog.Gleich geschafft – Triebwagen 64 wird aufgeladen im Betriebshof in Heidelberg. (Foto: Jürgen Daur)
Nach rund 120 Kilometern ist es geschafft und der KSW 64 steht bald auf dem Boden seiner neuen Heimat! (Foto: Jürgen Daur)
- Ein neuer Ecksitz für den KSW - 10. April 2021
Erste konzeptionelle Überlegungen bezüglich der Sitzkonfiguration des Kriegsstraßenbahnwagens 749 sahen vor, dass das Fahrzeug mehr Sitzplätze erhält als es in Stuttgart in diesem Fahrzeugzustand der Fall war. Allerdings haben sich im Projektverlauf andere Rahmenbedingungen bezüglich des späteren Einsatzes ergeben, was dazu führte noch einmal in sich zu gehen. Deshalb haben wir schon vor einiger Zeit entschieden die Sitzaufteilung wie 1946 üblich auszuführen. Dafür war es nötig, dass ein Ecksitz aus Holz nach einem Muster neu angefertigt wird. Diese arbeiten konnten nun abgeschlossen werden. Optisch ist der neue Sitz fast nicht von den originalen Ecksitzen zu unterscheiden. Nun ist die Bestuhlung der KSW komplett und kann, sobald der Fußboden fertig aufgearbeitet ist, eingebaut werden.
Links der originale Sitz, rechts die Neuanfertigung. Ein minimaler Farbunterschied lies sich nicht vermeiden. (Bild: Alex Blank) Eine Detailansicht des neuen Sitzes. (Bild: Alex Blank) - Neue Fußbodenleisten für den KSW - 27. Februar 2021
Für den Kriegsstraßenbahnwagen 749 mussten wir einige rund zwei Meter lange Fußbodenleisten neu anfertigen. Dies ist nötig, da sich die Bestuhlung im Vergleich zum Heidelberger Zustand ändern wird. Die neuen Leisten können demnächst im Fahrzeug montiert werden.
Die Fußbodenleisten warten vor der Museumswerksatt darauf mit Leinöl behandelt zu werden. (Bild: Alexander Blank) - Lackierung der Getriebekästen - 19. November 2020
Auch die Getriebekästen des Kriegsstraßenbahnwagen 749 müssen noch in passendem Schwarz lackiert werden. Dazu wurden sie angeschliffen und grundiert. Wenn die Grundierung getrocknet ist, kann der Lack aufgetragen werden.
Die Getriebekästen warten darauf, dass die Grundierung getrocknet ist. (Bild: Rüdiger Grabowski) - Probeweise, ein Fahrschaltergeschränk! - 24. September 2020
Im KSW 749 gibt es nun eine Neuheit zu entdecken. Auf der B-Seite (hinten) wurde das erste Fahrschaltergeschränk probeweise aufgebaut. Dies dient dazu, die genauen Platzverhältnisse für die Elektrik besser einschätzen zu können.
Vor dem Einbau… (Bild: Dominik Broens) …und danach. Nun sieht es gleich vielmehr nach Straßenbahnwagen aus! (Bild: Dominik Broens) - Ausgebremst! - 19. September 2020
Unser Kriegsstraßenbahnwagen 749 hat seine Bremsmechanik wieder installiert bekommen. Diese wurde gereinigt, entrostet und komplett neu lackiert.
Weitere Teile für das Fahrgestell müssen noch neu lackiert werden, wie die Getriebekästen und die Tatzlager, an welchen der Motor befestigt wird.
Ein Überblick: der aktuelle Stand des Fahrgestells. (Bild: Alexander Blank) Ein Blick auf die wieder montierte Bremsbacke. (Bild: Alexander Blank) (Bild: Alexander Blank) - Auf der Zielgeraden… - 6. September 2020
… befindet sich die Aufarbeitung der Einzelteile des Bremsgestänges. Fast alle Teile sind bereits fertig lackiert und warten auf ihren Einbau.
Die letzten Teile auf der Werkbank. (Bild: Felix Schorr) - Aufarbeitung von Fahrgestellteilen - 10. August 2020
Für das Fahrgestell des KSW 749 arbeiten wir fortlaufend Teile auf. Die demontierten Teile werden entweder Sandgestrahlt oder mit einer Drahtbürste von Rost und Farbe befreit. Anschließend werden die Teile neu grundiert und lackiert. Dann können die Teile dann wieder am Fahrgestell montiert werden.
(Bild: Alexander Blank) (Bild: Alexander Blank) - Frische Farbe für die Bremsen - 26. Juli 2020
Wir sehen schwarz und zwar auf den ersten restaurierten Teilen der Bremsmechanik. Nachdem diese, wie in den letzten Beiträgen zum KSW erwähnt, vom Fahrgestell demontiert wurde, ist nun die Aufarbeitung der ersten Teile angelaufen. Begonnen wurde mit den Bremsbacken und deren Aufhängung, da diese Teile auch als Erstes wieder montiert werden.
Die schweren Gussteile wurden mit Verdünnung gereinigt und sandgestrahlt, nun werden sie grundiert und lackiert. (Bild: Martin Daur) Bloß nicht den Überblick verlieren… Die Teile werden sorgfältig beschriftet, sonst wird der Zusammenbau zur schwierigen Puzzlearbeit. Wenn auch nicht überall zu sehen, sind alle Einzelteile immer beschriftet. (Bild: Martin Daur) - Fahrgestellrahmen fertig lackiert - 26. Juni 2020
Die Neulackierung des Fahrgestellrahmens des KSW 749 ist vollendet. Nun werden wir die Arbeiten auf das Bremsgestänge forcieren.
Alle Flächen wurden in der Zwischenzeit schwarz lackiert. (Bild: Rüdiger Grabowski) - Die Schwarzmaler sind da… - 20. Juni 2020
… und haben das Fahrgestell unseres Kriegsstraßenbahnwagens bereits zu großen Teilen in “tiefschwarz” lackiert. So ist das Fahrgestell, mit drei Arbeitseinsätzen innerhalb von 8 Tagen, fast komplett umlackiert worden.
(Bild: Alexander Blank) (Bild: Alexander Blank) (Bild: Rüdiger Grabowski) Nicht nur bei der Lackierung konnten Fortschritte erzielt werden. Mit der Demontage der Bremsbacken und der dazugehörigen Halterung ist der letzte Teil des Bremsgestänges demontiert. Nun kann dieses in der Museumswerkstatt aufgearbeitet werden.
Die Bremsbacken vor der Demontage. (Bild: Alexander Blank) - Grundierung für das Fahrgestell - 14. Juni 2020
Die Arbeiten am Fahrgestell des KSW 749 gehen in die nächste Phase. Nach der Demontage der Antriebe durch Mitarbeiter der SSB AG muss nun das Fahrgestell grundiert und anschließend schwarz lackiert werden. Die Antriebe werden nun durch Fachpersonal gründlich überholt und nach Abschluss der Lackierarbeiten wieder eingebaut.
Mit demontierten Antrieben wartet das Fahrgestell auf Farbe und Grundierung. (Bild: Alexander Blank) Unsere ehrenamtlich tätigen Vereinsmitglieder sorgen dafür, … (Bild: Alexander Blank) …dass bald nicht mehr zu sehen ist, dass das Fahrgestell in Heidelberg grau war. (Bild: Rüdiger Grabowski) - Aufgearbeitete Teile für den KSW - 24. Februar 2020
In den letzten Wochen und Monaten wurden viele Teile des KSW 749 in der Museumswerkstatt aufgearbeitet. Bis auf einen Sandkasten wurden sämtliche Teile vom Wagenunterboden aufgearbeitet.
Für diese Teile des Kabelkanals mussten die hölzernen Kabelklammern neu angefertigt werden (Bild: Alexander Blank) Fertig verpackt warten die Teile auf ihren Transport in die Hauptwerkstatt. (Bild: Alexander Blank) - Arbeiten am Fahrgestell begonnen - 19. Januar 2020
Mit einer gründlichen Reinigung durch Mitarbeiter der SSB AG ist die Aufarbeitung am Fahrgestell des KSW 749 angelaufen. Nun können die weiteren Arbeiten in Angriff genommen werden.
Nach der Reinigung glänzt das Fahrgestell noch im Heidelberger Grau. Nach Abschluss der Arbeiten wird auch hier das in Stuttgart übliche Schwarz vorherrschen. (Bild: Rüdiger Grabowski) Der Blick unter den Wagenunterboden zeigt: Es ist fasst geschaft. Wir konnten sogar bereits einige Verkleidungsbleche wieder anbringen. Sie sind also die ersten restaurierten Teile, welche wir wieder am Wagen montieren konnten. (Bild: Rüdiger Grabowski) (Bild: Rüdiger Grabowski) - Aufarbeitung von Teilen des KSW 749 - 4. Januar 2020
Für den Kriegsstraßenbahnwagen 749 arbeiten wir weiterhin einzelne Komponenten auf. Zur Zeit sind der Bremsbock der A-Seite des Fahrzeugs, drei weitere Sandkästen, Teile der Bremsmechanik und des zentralen Kabelkanals in der Aufarbeitung.
Der neu angefertigte Sandkastentrichter muss nun noch grundiert und lackiert werden. (Bild: Alexander Blank) Mit unserer vereinseigenen Sandstrahlkabine werden Rost sowie der alte Lack entfernt. Hier ein Vorher-Nachher-Vergleich. (Bild: Alexander Blank) - Neuanfertigung eines Sandkastentrichters - 19. Dezember 2019
Die Sandkästen des KSW 749 bestehen aus mehreren Blechteilen. Nach dem Sandstrahlen eines Bauteils bemerkten wir, dass dort einmal das Blech durch einen Unfallschaden o.ä. beschädigt wurde. Es wurde also damals ein neues Blech eingeschweißt. Leider war diese Arbeit nicht sehr zufriedenstellen, es wahren nämlich Löcher entlang der Schweißnaht vorhanden. Wir entschieden uns das gesamte Teil neu anzufertigen.
Der alte Trichter hatte Löcher an den Schweißnähten und konnte deshalb nicht mehr verwendet werden. (Bild: Alexander Blank) Erst wurden die Blechteile ausgeschnitten…(Bild: Alexander Blank) …, dann zurechtgebogen…(Bild: Alexander Blank) …und anschließend verschweißt. (Bild: Alexander Blank) - Fortschritte am Wagenunterboden - 14. Dezember 2019
In der Hauptwerkstatt die Lackierarbeiten am Wagenunterboden so langsam zum Ende. Die zentrale Bremsmechanik wurde nun teilweise zerlegt, gereinigt und die Aufarbeitung begonnen.
Der Wagenkasten wurde angehoben, um die Arbeit am Wagenunterboden zu ermöglichen. (Bild: Alexander Blank) Schon recht weit sind die Lackierarbeiten am Unterboden gediehen. (Bild: Alexander Blank) Die ersten in der Museumswerkstatt aufgearbeiteten Teile könne nun wieder unter dem Wagen montiert werden.
Die ersten, fertig aufgearbeiteten Teile warten nun auf ihre Montage in der HW. “Ali” hat sich auch auf dem KSW verewigt 😀 . (Bild: Alexander Blank) - Aufarbeitung von Verkleidungsblechen - 23. November 2019
Außer der Arbeiten am Unterboden des KSW 749 werden zur Zeit auch viele Bleche aufgearbeitet. Am Unterboden ist ungefähr ein Drittel fertig lackiert. In absehbarer Zeit werden wir uns dann dem Fahrgestell zuwenden.
Zuerst werden die alten Bleche von Rost, Dreck, und alter Farbe befreit…. (Bild: Alexander Blank) …und dann neu grundiert. (Bild: Alexander Blank) Die Verkleidungsbleche aus dem letzten Beitrag zum KSW 749 wurden nun schwarz lackiert . (Bild: Alexander Blank) - Unterboden grundieren und lackieren - 17. November 2019
Die Arbeiten am KSW 749 laufen derzeit auf Hochtouren. Der Wagenunterboden wird grundiert und lackiert. Innerhalb einer Woche wurde in Teilen bereits beide Teilschritte erledigt. Wenn der Unterboden fertig aufgearbeitet ist werden wir mit dem Fahrgestell weitermachen.
Die Schwarzmaler haben sich an unserem KSW vergriffen…naja vielleicht waren wir es auch selber. (Bild: Alexander Blank) Bevor sie lackiert wird bedarf die Bremsmechanik noch einer gründlichen Reinigung. (Bild: Alexander Blank) Fast der gesamte Wagenunterboden leuchtet jetzt im Rot der Grundierung. (Bild: Alexander Blank) Die Abdeckungen der Kabelkanäle wurden abgeschliffen und grundiert. (Bild: Alexander Blank) - Grundierung des Wagenunterbodens / Aktueller Stand der Arbeiten - 13. November 2019
Seit seinem Umzug in die Hauptwerkstatt Möringen wurde beim KSW 749 das Fahrgestell und der Aufbau getrennt. Somit konnte der Wagenunterboden bearbeitet werden. Rost und alte Farbe wurden entfernt. Nun erfolgt die Grundierung und Neulackierung des Wagenunterbodens.
Der noch unlackierte Bereich in der Mitte ist der zentrale Kabelkanal des KSW. (Bild: Alexander Blank) Der Blick in die andere Richtung zeigt. Noch ist viel zu tun. (Bild: Alexander Blank) Auf die inneren Werte kommt es an…aber bis man das auch beim KSW 749 sagen kann, muss noch die ein oder ander Arbeitsstunde geleistet werden. (Bild: Alexander Blank) - Aufarbeitung von Teilen des KSW 749 - 7. Oktober 2019
Für die Aufarbeitung der Teile verwenden wir eine Sandstahlkabine. An sensiblen Stellen oder Bauteilen, wo die Sandstahlkabine nicht eingesetzt werden kann, (z.B. Lagerstellen) nutzen wir eine Drahtbürste. Anschließend wird eine Rostschutzgrundierung aufgetragen. Darauf dann der entsprechende Lack. Im Falle der Teile die wir aktuell für den KSW 749 aufarbeiten ist dieser tiefschwarz (RAL 9005).
Sämtliche Teile werden mit Rostschutzgrundierung gegen Rost geschützt, so sind sie lange haltbar. (Bild: Alexander Blank) Auch der Handbremsbock bekommt noch eine Verjüngungskur. (Bild: Alexander Blank) - Sandstrahlen und Konservieren von Fahrzeugteilen - 12. September 2019
Für die Projekte KSW 749 und Gartenschauwagen 714 wurden und werden derzeit verschiedenste Teile sandgestrahlt und gegen Korrosion geschützt.
Einer der vier Sandkästen des KSW 749 vor dem Sandstrahlen. Dafür wurde er komplett zerlegt. (Bild: Alexander Blank) Erste Ergebnisse: Die rote Rostschutzgrundierung wird noch mit schwarzer Farbe überstrichen, sie ist am Ende nicht mehr zu sehen. (Bild: Alexander Blank) Die Sandkästen halten den Bremssand bereit. Über ein Gestänge, welches durch den Fahrer bedient wird, kann der Sand ausgestreut werden. Der Sand fällt aus dem Sandkasten durch die Sandrohre, neben den Rädern, auf die Schienen. Der Sand bewirkt eine Erhöhung der Reibung zwischen Rad und Gleis und hilft besonders bei nassen Schienen anzufahren und zu bremsen.
Für dem Gartenschauwagen 714 werden die Sandrohre einer Verjüngungskur unterzogen. (Bild: Alexander Blank) (Bild: Alexander Blank)