Spannendes und Gespanntes

Seit Ende November hat unser Tw 276 eine neue Dachbespannung. Wegen des Festwochenendes zum 130jährigen Jubiläum der elektrischen Straßenbahn in Stuttgart konnten wir zwar erst Ende Oktober wieder am Fahrzeug arbeiten, aber – um es vorwegzunehmen – mit dem Ergebnis sind wir sehr zufrieden. Doch der Reihe nach: Nach der „mechanischen“ Befestigung der Stoffbahnen mit Metallklammern ging es zunächst an die Vorbereitung des Verklebens.

Um den Wagenkasten und die Verglasung vor dem Leim und der zugehörigen Nitro-Verdünnung zu schützen, haben wir den Wagen in bester Christo-Manier erst einmal gut eingepackt. Das dunkle Material ist ein Aufsaugvlies; es verhindert, dass allzuviel danebenläuft. (Foto: Rüdiger Grabowski)
Dann geht es auch schon los: Zuerst wird der Leinenstoff mit Verdünnung getränkt, damit der auf dem Holzdach aufgebrachte Klebelack wieder angelöst wird, dann wird das Ganze mit einem Gemisch von Verdünnung und Klebelack nochmal schön satt eingestrichen. Hier ist alles gut „durchweicht“ und muss nun erstmal gründlich trocknen, damit der Kleber die Stoffbahnen mit dem Holzdach verbinden kann. (Foto: Rüdiger Grabowski)
Erste Begutachtung nach dem Trocknen: Offenbar hat das Verkleben ganz gut funktioniert, aber ein paar Stellen, an denen der Stoff nicht auf dem Holz aufliegt (wie an den hier sichtbaren „Beulen“) müssen wir noch einmal nacharbeiten. (Foto: Rüdiger Grabowski)
Also noch einmal nachkleben – das war kein Problem, wir haben die entsprechenden Stellen erneut mit dem Verdünnungs-Klebelack-Gemisch „eingeweicht“ und kritische Bereiche mit Sandsäcken beschwert, damit die Stoffbahn in jedem Fall sauber aufliegt, wenn der Kleber abbindet. Damit die Sandsäcke nicht ankleben, haben wir Backpapier unterlegt, auch das hat gut funktioniert. (Foto: Rüdiger Grabowski)
Nachdem der Stoff wirklich vollflächig mit dem Holz verklebt war, haben wir als letztes Spannlack aufgetragen, der den Stoff zusammenzieht. Dadurch liegt dieser nun wie eine „Haut“ am Holzdach an, die Dachbespannung ist fertig. Wir werden jetzt erst einmal mit den Dachaufbauten weitermachen, bevor das Dach seinen neuen Farbanstrich erhalten kann. (Foto: Rüdiger Grabowski)