Der lange Weg zurück zur Normalität

Der Großbrand im Busbetriebshof Gaisburg am Abend des 30. Septembers 2021 ist, ohne Zweifel, eine der schwersten Stunden, die unser Verein seit seiner Gründung erfahren hat. Zwei historische Omnibusse werden vollständig zerstört, zwei schwer beschädigt. Bereits kurz nach dem Brand bestand Einigkeit zwischen den Verantwortlichen von SSB und SHB die beschädigten Busse, also den O 317 und O 317 G, wieder herzurichten und die vollständig ausgebrannten Gerippe des O 322 und O 307 zu verschrotten. In der Zwischenzeit wurden beide Busse zur Firma Vetter in Fellbach überführt, wo sie fachmännisch restauriert werden.

Beim O 317 G nähern sich die Arbeiten nun dem Ende. Der Bus wurde teilweise neu lackiert. Des weiteren sind durch die enorme Hitze des Feuers beschädigte Anbauteile, z.B. die Blink- und Rückleuchten, zu ersetzen. Für diese ließen sich glücklicherweise die richtigen Ersatzteile in unseren Beständen finden.

Der O 317 G wartet in der Lackierkabine der Firma Vetter auf die Neulackierung seines Hecks. (Bild: Udo Becker)
Fertig lackiert! Jetzt folgt der Zusammenbau. (Bild: Udo Becker)

Sobald die Arbeiten am O 317 G abgeschlossen sind, werden die Arbeiten am O 317-Solobus aufgenommen. Da hier wesentlich größere Schäden zu beseitigen sind, werden die Arbeiten an diesem bis ins nächste Jahr andauern. Es ist wahrlich ein langer Weg zurück zur Normalität.

Lackierung des Fahrgestells für den DoT 4 917

Das erste der beiden Fahrgestelle des in Aufarbeitung befindlichen DoT 4 917 wurde von uns in der Hauptwerkstatt der SSB nun neu lackiert. Im voraus wurden Dreck und alter Lack entfernt. Anschließend wurden Grundierung und schwarzer Decklack aufgetragen. Es ist hier Sorgsamkeit erforderlich, damit keine verwinkelte oder versteckte Ecke oder Kante vergessen wird.

Für das Fahrgestell des B-Teils werden sich die Arbeitsschritte in einiger Zeit wiederholen.

Das Fahrgestell im Rot der Rostschutzgrundierung. (Bild: Rüdiger Grabowski)
Fertig lackiert! (Bild: Rüdiger Grabowski)
(Bild: Rüdiger Grabowski)

Neues vom DoT 4 917

Mit den Erhaltungsmaßnamen Dot 4 917 geht es weiter voran. Durch den SHB e.V. wird das Fahrgestell des Wagenteils A gereinigt, neu grundiert und lackiert. Gleiches gilt für den Wagenunterboden des A-Teils und des Mittelteils. Die SSB arbeitet weiter an der Neuverrohrung der Druckluftanlage und der Instandsetzung der Fahrmotoren durch die hauseigene Fachabteilung.

Das Fahrgestell steht bereit für die Arbeiten, die Motoren sind ausgebaut. (Bild: Alexander Blank)
Am Mittelteil wurden die Bodenklappen im Bereich der Gelenke neu lackiert. (Bild: Alexander Blank)

Ein Pantograf für den KSW

Damit unser KSW fahren kann benötigt er einen Stromabnehmer. Da der Wagen ohne einen solchen aus Heidelberg übernommen wurde, wurde ein passender Pantograf aus dem Lagerbestand des SHB ausgewählt welcher aktuell aufgearbeitet wird. Da die Einzelteile zu groß für die museums-eigene Sandstrahlkabine waren, ließen wir diese Arbeit von einer Firma extern erledigen. Nun werden sie in der Museumswerkstatt neu lackiert.

Weitere Einzelteile des Stromabnehmers. (Bild: Alexander Blank)

Auf Hochglanz

So kann man den aktuellen Arbeitsstand der Außentüren wohl sehr trefflich beschreiben. Die Holzteile der Türe erhalten nämlich aktuell eine Lackierung mit Klarlack welche sie richtig zum Glänzen bringt. In der Zwischenzeit sind 3 Türflügel komplett klarlackiert. Bevor die Türen eingebaut werden können müssen noch zahlreiche Kleinteile aufgearbeitet und montiert werden und das Holzteil in die Blechmaske eingeklebt werden. Die “schöne” klarlackierte Seite ist die Innenseite und zukünftig zu sehen.

Ein Türflügel in Arbeit. (Bild: Alexander Blank)

Auch bei den unteren Führungsleisten gibt es Neuigkeiten. Die Lackierung der Teile Ist weitgehend abgeschlossen. Sie sind nun bereit zu Montage der Türen.

(Bild: Alexander Blank)

Lackierarbeiten am Unterboden

Am DoT4 917 sind die Arbeiten seit dem letzten Beitrag weiter vorangeschritten. Die Grundierung der Metallteile am Unterboden wurde abgeschlossen und anschließend mit der Lackierung fortgefahren.

Ein Blick unter den Unterboden des Wagenteils A…. (Bild: Alexander Blank)
…zeigt was bereits geschafft wurde. (Bild: Alexander Blank)

Durch die SSB wurde der Ausstieg im Mittelteil des DoT4 instand gesetzt. Dort war es zu größeren Rostschäden gekommen, unter anderem durch Streusalz, welches von den Passagieren im Winter, mit in den Wagen getragen wird.

Der instandgesetzte Ausstieg im mittleren Fahrzeugteil. (Bild: Alexander Blank)

Neuer Glanz für die Filderbahnlok

Zu den kleineren Projekten die wir nebenher immer wieder voranbringen zählt auch die 1924 gebaute Filderbahnlok 2. An der Lok haben sich nach langer Freiabstellung viele Schäden angesammelt, welche wir nun teilweise beseitigen wollen. Wichtig ist, dass wir hier keine hochglänzende, makellose E-Lok abliefern wollen, und die Geschichte der Lok nicht unter Tonnen von Spachtelmasse verstecken möchten. Jedoch soll der optisch Zustand aufgewertet werden. Beispielweise war der schwarzlackierte Teil des Lokomotivrahmens so sehr verwittert, dass die rote Grundierung deutlich unter dem Schwarz zu sehen war. Hier haben wir bereits mit einer Neulackierung begonnen. Der dafür verwendete Schwarzton orientiert sich hier allerdings an der von uns vorgefundenen ausgebleichten Farbe.

Hier der neu lackierte Teil des Lokkastens. Die Beschriftungen haben wir dokumentiert um sie ebenfalls zu Erneuerern. (Bild: Alexander Blank)

Auch im Bereich der Aufstiege fand sich Arbeit. Zwischen den aufgenieteten Trittbrettern und dem Rahmen hatte sich sehr viel Rost gebildet. Ein klarer Fall für Druckluftnagler und Sandstrahlkabiene.

Hier sieht man einen der beiden Aufstiege. Das untere Trittbrett ist bereits wieder vernietet. Für die Montage des Oberen fehlt noch ein neu anzufertigendes Metallteil. (Bild: Alexander Blank)

Auch die Aufstiege an den beiden Fronten haben wir erneuert.

Bei der unteren Trittstufe haben wir das Holz erneuert, da das alte sehr verwittert war. (Bild: Alexander Blank)
Über die Aufarbeitung der oberen Trittstufe haben wir bereits einmal berichtet. Auch hier hatte sich viel Rost unter dem Trittblech gebildet. (Bild: Alexander Blank)

Getriebekästen für den Kriegsstraßenbahnwagen

Für das Projekt Kriegsstraßenbahnwagen 749 konnten wir die Aufarbeitung der sogenannten Getriebekästen, also die Schutzeinhausungen der Zahnräder zwischen Motor und Achse fertigstellen. Nachdem die Getriebekästen neu lackiert waren, wurden die Filzdichtungen erneuert. Die Getriebekästen sind nun bereit mit den Motoren gemeinsam am Fahrgestell montiert zu werden, sobald die Aufarbeitung dieser abgeschlossen ist.

Die Getriebekästen warten nun auf die Montage. (Bild: Alexander Blank)

Anschlusskästen für Motoren und Schienenbremsen

In verschiedenen vorhergegangenen Beiträgen hatten wir bereits von der Aufarbeitung der Motoranschlusskästen berichtet. Allerdings ist diese Bezeichnung etwas irreführend, da nur 2 der 6 Anschlusskästen für die Fahrmotoren sind. Die verbleibenden 4 dienen zum Anschluss der elektrischen Magnetschienenbremsen. Nun wurden alle 6 Kästen, nachdem sie sandgestrahlt und neu lackiert wurden, wieder am Wagen montiert.

Immer 3 Anschlusskästen sind auf einer Seite montiert. (Bild: Alexander Blank)

Die Deckel der Anschlusskästen konnten noch nicht montiert werden, da zuerst neue Augenschrauben beschafft werden müssen. Die Alten waren durch Korrosion so sehr beschädigt, dass sie nicht mehr aufgearbeitet werden konnten.

Ein genauer Blick zeigt wie die Kabelenden später geklemmt werden. Auf die Kabel werden spezielle Hülsen aufgelötet. Diese besitzen eine Kerbe, welche von Klammern gehalten wird. (Bild: Alexander Blank)

Die vier Sandkästen des Gartenschauwagens wurden in den letzten Wochen komplett sandgestrahlt. Nun werden die von Rost beschädigten Bereiche von Schülern der Robert-Bosch-Schule in Stuttgart-Zuffenhausen instandgesetzt. Dort sollen ebenfalls vier neue Radkastenabdeckungen entstehen. Die Kooperation zwischen SHB und RBS hat bereits Tradition, von den Schülern wurden, seit 2013, bereits etliche Teile für verschiedene Wagen neu angefertigt. Wie zum Beispiel auch die Trittkästen für den Wagen 714.

Eben dort konnten wir einen weiteren Fortschritt machen. Dort gibt es Stützen, welche den Trittkästen zusätzliche Stabilität verleihen sollen. Ebendiese Stützen konnten nun montiert werden. Der Fakt, dass der Wagenkasten in der Ausstellung nicht angehoben werden kann, sorgte dafür, dass die Arbeiten teils unter beschwerlichen Umständen (es sind nur ca. 50cm unter dem Wagenunterboden frei) vollbracht werden mussten. Um sich vor Verletzungen zu schützen war das Tragen einer Anstoßkappe bei diesen Arbeiten unabdingbar.

Die Stütze, fertig montiert, unter dem Einstieg. (Bild: Alexander Blank)

Als ein letzter Fortschritt der vergangenen Wochen wurde mit der Instandsetzung der ersten, Türführungsschiene für die Teleskopschiebetüren an den Einstiegen begonnen. Diese wurde zerlegt, gereinigt, entrostet und wird nun auf der Rückseite neu lackiert. Sieben weitere werden Folgen.

Bereits im Rot der Grundierung, die erste Türführungsschiene. (Bild: Alexander Blank)

Von Schmiernippeln und Gummipuffern

Der Pantograph der Filderbahnlok 2 ist in der Aufarbeitung einen wichtigen Schritt voran gekommen. Die Lackierung ist zum Großteil abgeschlossen, jedoch sind noch Ausbesserungen an einigen Stellen, die beim Zusammenbau beschädigt wurden, nötig. Die “Wippe” wurde komplett abgebaut und aufgearbeitet. Jedoch ergab sich das Problem, dass die Gummipuffer marode sind. Auch diese werden wir noch durch Neuteile ersetzen.

Ein Überblick(Bild: Alexander Blank)

Die Kupferlitzen, welche die elektrische Verbindung an den Gelenken des Pantographen sicherstellen wurden erneuert. Dazu musste der Lack an den Anschlussstellen wieder abgeschliffen werden. Ebenfalls wurden die Schmiernippel mit einer Drahtbürste gereinigt.

Die Kupferlitzen wurden durch Neuteile ersetzt und die “Schmiernippel” von Dreck und Lack befreit. Die Lackschäden werden noch beseitigt. (Bild Alexander Blank)