O 6600 H im Museum umgesetzt

Nach der Instandsetzung des Getriebes durch einen Fachbetrieb, nimmt die Restaurierung des Mercedes-Benz O 6600 H nun langsam Fahrt auf. Bei dem Projekt handelt es sich ohne Zweifel um eines der größten und komplexesten Aufarbeitungsprojekte des SHB e.V. Deshalb ist eine sorgsame Planung besonders wichtig. Dabei können wir bei dem Projekt auf viel Erfahrung zurückblicken, die wir bei der Aufarbeitung des O322 und des O317, dem Henschel HS 160 OSL sowie bei unseren Straßenbahn-Projekten machen konnten.

Um mit den weiteren Arbeiten beginnen zu können und den Arbeit- und Kostenaufwand genau einschätzen zu können ist eine präzise Bestandsaufnahme aller Bauteile nötig. Da der Bus dafür auch von der Unterseite betrachtet werden muss, ist es nötig ihn auf eine Grube zu stellen. Da diese an dem bisherigen Platz in der unteren Wagenhalle nicht vorhanden ist und auch kein anderer geeigneter Platz gefunden werden konnte, mussten wir den Bus in die obere Wagenhalle “umparken”. Dafür wurde der Schleppwagen der SSB AG verwendet, welche den Bus sowohl hinter sich her ziehen als auch vor sich her schieben kann. An seinen neuen Standplatz kann der Bus nun fachmännisch untersucht werden.

Ob der O 6600 H nach der Befundung wieder in die Ausstellung zurückkehrt ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch unklar und hängt vor allem von dem weiteren Zeitplan der Restauration ab.

Impressionen von der Überführung. (Bilder: Martin Daur)

Projektstart für die Aufarbeitung des O 6600 H

Seitdem er 2007 nach einer langen Odyssee nach Stuttgart zurückkehrte, war die betriebsfähige Aufarbeitung des Mercedes-Benz O 6600 H (Baujahr: 1955) mit der ehemaligen SSB-Betriebsnummer 105 unser Wunsch und Ziel. Jedoch bedarf und bedurfte dieses Projekt einer guten Planung und Organisation. Nun sind wir an einem Zeitpunkt angelangt, an welchem wir erstmals Hand anlegen und die ersten sichtbaren Schritte auf den Weg bringen können, um diesen wahrscheinlich letzten Stadtbus seines Typs wieder auf die Straßen zu bringen.

Stets galt das Getriebe des O 6600 H als Knackpunkt des Unterfangens. Deshalb beauftragten wir die Firma Fikentscher aus Niestetal (Kreis Kassel), einen Servicepartner der Firma ZF, mit der Befundung des Getriebes. Dieses wurde dazu Anfang Juli 2020 ausgebaut. Die gute Nachricht: Die Befundung des Getriebes ergab, dass das Getriebe repariert werden kann. Die schlechte Nachricht ist jedoch, dass die im Getriebe verbauten, sogenannten Schaltlamellen (70 Stück) teilweise geschmolzen sind. Diese können zwar ersetzt werden, jedoch sind dafür höhere Kosten zu veranschlagen als wir das in der ersten Planung taten. Aus diesem Grund und auch für die weitere Aufarbeitung möchten wir nochmals auf die Spendenmöglichkeit hinweisen:
Spendenkonto:
Stuttgarter Historische Straßenbahnen e. V.
IBAN: DE07600501010002491569
BIC/SWIFT: SOLADEST600
Stichwort: „O6600H“

Das geöffnete Getriebe des O 6600 H. (Bild: Erik Bier)
Das gereinigte Getriebe mit der Schaltwalze, die den gewählten Gang einlegt. Bei den unterhalb der Walze senkrecht angeordneten Plättchen handelt es sich um die so wichtigen Schaltlamellen. (Bild: Erik Bier)

In der Zwischenzeit hat man bei Fikentscher mit der Aufarbeitung des Getriebes begonnen.  Am Ende ist das Getriebe jedoch nur ein kleiner, wenn auch sehr wichtiger, Baustein in unserem O 6600 H. Jedoch können nun die nächsten Arbeiten geplant und eingeleitet werden, mit der Sicherheit, dass das Unterfangen O 6600 H nicht am Getriebe scheitert.