Am DoT4 917 sind die Arbeiten seit dem letzten Beitrag weiter vorangeschritten. Die Grundierung der Metallteile am Unterboden wurde abgeschlossen und anschließend mit der Lackierung fortgefahren.
Durch die SSB wurde der Ausstieg im Mittelteil des DoT4 instand gesetzt. Dort war es zu größeren Rostschäden gekommen, unter anderem durch Streusalz, welches von den Passagieren im Winter, mit in den Wagen getragen wird.
Das Innenleben des Fahrschalters Nr. 2 für den Gartenschauwagen 714 nimmt weiter Gestalt an. Derzeit werden die Schaltkontakte montiert. Alle wieder eingebauten Bauteile wurden gründlich aufgearbeitet oder komplett neu angefertigt.
In der Museumswerkstatt sind zur Zeit verschiedene weitere Teile in Arbeit. Zuerst wären das die Richtungslampen, diese wurden in ihre Einzelteile zerlegt, sandgestrahlt und erhalten nun eine Neulackierung.
Die mit Abstand größte Baustelle stellt die Aufarbeitung der Wagentüren dar. Hierfür sind zahlreiche Einzelteile aufzuarbeiten. Viele Teile sind mehrfach, für die vier Wagentüren. Auch die großen Abmessungen mancher Teile stellen uns vor Herausforderungen bei der Aufarbeitung.
Bei einem Türflügel standen wir vor der Herausforderung, das sich an den aufgearbeitet bzw. überprüft geglaubten Holzteilen ergab, dass einer der Türholme wegen Schäden ersetzt werden muss. Der betreffende Türholm wurde in der Zwischenzeit neu angefertigt und mit der alten Konstruktion vereinigt. Nun stehen noch einige Nacharbeiten zur Anpassung des neunen Teils an.
Zuletzt befinden sich auch die ausklappbaren Trittstufen für den Dachaufstieg in Aufarbeitung. Diese sind teilweise verbogen und das Metall ist gerissen.
Nach vielen Jahren im unermüdlichen Museumseinsatz benötigt unser DoT 4 eine Restaurierung, um auch in Zukunft weiterhin zuverlässig auf der Strecke verkehren zu können, denn natürlich sind die vielen Jahre im Dauereinsatz nicht ohne Verschleißerscheinungen an dem Fahrzeug vorbeigegangen. Nun ist es an der Zeit, die entstandenen Mängel am Fahrzeug abzuarbeiten.
Für die Arbeiten wurde der Wagen in seine drei Teile getrennt. Aktuell wurde der A-Teil von seinem Fahrgestell angehoben. Die Fachleute der SSB-Hauptwerkstatt erneuern aktuell die Druckluftverrohrung des Wagens. Durch uns findet eine Rostsanierung des Unterrahmens statt. Dabei wird, nach dem Entfernen von Rost und Dreck, der Unterboden komplett mit Grundierung “bepinselt”, um ihn vor weiterer Korrosion zu schützen. Anschließend folgt die Lackierung des Wagenunterbodens in schwarz.
Aktuell laufen die Arbeiten zur Montage der Sitze des KSW 749. Die Einzelsitze an den Plattformen werden rückseitig an Holzplatten montiert. Diese mussten teilweise neu angefertigt werden.
Die Einzelsitzbänke in der Mitte des Wagens werden am Wagenboden und an der Seitenwand befestigt. Hierfür entstehen gerade Teile auf der Fräsmaschine in der Museumswerkstatt. Seit kurzem haben wir eine Fräsmaschine vom Typ Deckel FP3 in der Museumswerkstatt. Nun können wir sie gleich einmal zum Einsatz bringen.
Kurz vor dem Start ins neue Jahr, erreichten uns noch einmal neue Bilder vom Arbeitsstand des zweiten Fahrschalters, des Gartenschauwagen 714, aus Woltersdorf. Dort ist man nach wie vor mir dessen Aufarbeitung beschäftigt.
Das erste Kontaktelement ist fertig eingebaut. Die Weiteren sind fertig aufgearbeitet und warten auf ihre baldige Montage.
Detailaufnahme, des bereits montierten, ersten Kontaktelements. (Bild: Rüdiger Grabowski) Die weiteren Kontaktelemente und die Fahrschalterplatte liegen bereit zur Montage. (Bild: Rüdiger Grabowski)
Auch in der Museumswerkstatt in Bad Cannstatt gingen die Arbeiten am Gartenschauwagen voran. Die verbleibenden Füllhölzer für die Türen wurden lasiert und mit Klarlack lackiert. Langsam aber sicher gehen die Arbeiten zur Montage der Türen vorwärts. Auch ein defekter Türholm aus Massivholz wird gerade in der Werkstatt neu angefertigt.
Die vier letzten Füllhölzer trocknen in der Werkstatt. (Bild: Alexander Blank)
Wir wünschen allen Lesern des Blogs frohe und besinnliche Weihnachtsfeiertage. Traditionell gibt es an Weihnachten Geschenke, deshalb haben wir auch eines für Euch:
Unsere Sammlung umfasst neben Fahrzeugen und Exponaten mit direktem Bezug zur SSB und zur Stuttgarter Straßenbahn auch solche, welche mit Bezug zu Unternehmen welche indirekt mit der SSB zusammenhängen, dazu gehören z.B. die Filderbahn, die Esslinger Städtische Straßenbahn, der Städtische Verkehrsbetrieb Esslingen oder die Überlandstraßenbahn Esslingen-Nellingen-Denkendorf, bei der die SSB Teilhaber der Betreibergesellschaft war und die Betriebsführung innehatte.
Nun konnten wir unsere Sammlung auf dem Bereich der Straßenbahn END um ein interessantes Exponat erweitern: einen Bus des Typs BS 110V vom Hersteller Büssing.
Der Bus steht ab sofort in der Ausstellung. (Bild: Alexander Blank)
Aber der Reihe nach: Neben der Straßenbahn existierte bei der END ein ergänzender Linienbusbetrieb, der Ortsteile Ostfilderns ohne Schienenanbindung an die Straßenbahn anschloss bzw. das Straßenbahnnetz ergänzte. Dazu waren mehrere Omnibusse im Bestand der END, die alle im Betriebshof Parksiedlung beheimatet waren. Nach der Einstellung der Straßenbahn wurde der Omnibusverkehr kurze Zeit später ebenfalls seitens der END eingestellt und der Betrieb der Linien durch andere Unternehmen übernommen. Die END besaß neben wenigen Bussen der in der Region Stuttgart weitverbreiteten Marke „Mercedes-Benz“ eine größere Anzahl von Omnibussen aus dem Hause Büssing. Womit diese Eigenschaft begründet war, lässt sich heute nicht mehr feststellen. Neben den Fahrzeugtypen Büssing Senator und Präfekt wurden von der END auch Busse des Typs BS 110V eingesetzt. Diese Fahrzeuge entsprechen dem VÖV-Standardbus I und wurden in den 1970er-Jahren beschafft. Nach Aufgabe des Linienbusbetriebs wurden die verbleibenden Omnibusse der END an die SSB abgegeben. Somit hatte die SSB kurzzeitig auch Fahrzeuge des Typs BS 110 V im Bestand, deren Lackierung weiterhin in END-Farben blieb. Der weitere Verbleib der originalen Fahrzeuge der END ist unbekannt, wobei davon auszugehen ist, dass keiner die Jahre überdauert hat.
Büssing BS 110V der END im Einsatz. (Bilder: SHB-Archiv)
Vor einigen Jahren kam der Wunsch auf einen Omnibus der END museal zu präsentieren. Zu diesem Zweck kauften mehrere unserer Mitglieder einen historischen Omnibus des Typs Büssing BS 110 V aus einer privaten Sammlung, welche aufgelöst werden sollte. Das Ziel damals war bereits diesen Bus, welcher von den Stadtwerken Schweinfurt stammte, dem SHB zu überlassen und den Bus in das Gewand der Straßenbahn Esslingen-Nellingen-Denkendorf zu versetzten.
So sah der Bus im Jahr 2013 aus, als er von unseren Vereinsmitgliedern gekauft wurde. (Bilder: Jürgen Daur, Rüdiger Grabowski)
Nachdem in der Zwischenzeit mehrere Jahre seit dem Kauf des Busses vergangen waren, begann die Aufarbeitung des Busses, welcher 2020 offiziell von Verein SHB übernommen wurde, am 09.08.2021 bei der Firma OmSa GmbH in Güstrow.
Bilder der Aufarbeitung. (Bilder: OmSa GmbH)
In Güstrow erfolgte eine Aufarbeitung der Karosserie. Ein markantes Detail sind die Fenster in den Ecken am Wagenheck. Der Wagen war gewissermaßen die “Billigausführung” ohne diese Fenster. Da die END-Busse die Fenster aber hatten, wurden diese nachgerüstet. Abschließend wurde der Wagen in den END-Farben, türkis-weiß, neu lackiert.
Am Montag, den 06.12.2021, wurde der Bus dann wieder in Stuttgart angeliefert und in die Ausstellungshalle gestellt. Er ist ab sofort für alle Museumsbesucher einsehbar. Dies bedeutet aber nicht, dass die Arbeiten an dem Bus nun abgeschlossen sind. Demnächst werden wir die fehlenden Beschriftungen am Fahrzeug anbringen einige kleine Details ergänzen. Zukünftig ist auch geplant im Innenraum einige Arbeiten durchzuführen. Der größte Posten dabei stellt der Neubezug aller Sitzbänke dar, da diese bei der END mit rotem Kunstleder bezogen waren und nicht mit grünem wie im aktuellen Zustand.
Arbeit für die Zukunft… (Bild: Alexander Blank)
Wir freuen uns das mit diesem neuen Bus ein weiteres interessantes Exponat, unsere Sammlung ergänzt und hoffen euch möglichst bald im Museum begrüßen zu dürfen.
Nachdem die Motoren des KSW 749 bei der SSB überholt wurden, müssen sie noch tiefschwarz lackiert werden. Dafür werden sie zuerst grundiert.
Der vordere Motor ist bereits grundiert, der hintere muss noch grundiert werden. (Bild: Alexander Blank)
Auch im Innenraum sind die Arbeiten weiter vorangeschritten. Die Fußbodenleisten wurden weiter verlegt, nun auch in den Bereichen zwischen den Sitzen. So langsam wird klar, wie der Innenraum des Wagens einmal wirken wird.
Stellprobe mit den Sitzen. Deren Befestigung wird eine der nächsten Aufgaben sein. (Bild: Rüdiger Grabowski)
Für den Gartenschauwagen 714 ist die Aufarbeitung des zweiten Fahrschalters bei der Woltersdorfer Straßenbahn in Arbeit. Viele Teile müssen komplett überarbeitet werden, da sie nach der langen Freiabstellung des Wagens nicht mehr zu gebrauchen sind. So muss bei den Blasspulen zum Beispiel die Isolierung erneuert werden.
Blasspule Nr. 1, der Anfang ist gemacht. (Bild: Andreas Kubig)18 weitere warten noch auf ihre Bearbeitung. (Bild: Andreas Kubig)
Die Kontakte der Fahr-, Brems- und Umschaltwalze sind bereits fertig montiert.
Sieht wieder aus wie neu. (Bild: Andreas Kubig) (Bild: Andreas Kubig)
Vor einigen Wochen war eine Delegation aus Woltersdorf bei uns in Stuttgart zu Gast. Bei der Gelegenheit übergaben wir eine Messingfahrkurbel, die wir kürzlich mit einem Nachlass erhalten haben. Sie trägt die Prägung “859” – unter dieser Nummer war der Gartenschauwagen 714 zuletzt in Stuttgart unterwegs.
In Woltersdorf wurde die originale Fahrkurbel prompt testweise aufgesteckt… Fazit: Passt! (Bild: Andreas Kubig)
In der Zeit, bevor Kunststoffbeläge als Fußboden in Straßenbahnen zum Einsatz kamen, wurden vor allem Lattenfußböden verwendet. Dabei wurden einzelne Holzlatten in gleichmäßigem Abstand auf dem Fußboden festgenagelt bzw. festgeschraubt. Auch in den Kriegsstraßenbahnwagen kam diese Art von Boden zum Einsatz.
Als wir unsern KSW aus Heidelberg übernahmen, war dieser teilweise mit Doppelsitzbänken ausgestattet. Nach der Restaurierung erhält er jedoch, entsprechend des Auslieferungszustands, eine reine Bestuhlung mit Einzelsitzen. Dazu müssen wir auch die Lattung des Fußbodens an den Stellen ergänzen, wo sich in Zukunft keine Doppelsitzbänke mehr befinden. Da eine teilweise Ergänzung des alten Bodens mit neuen Latten mit hoher Wahrscheinlichkeit seltsam und “gebastelt” wirken würde, entschlossen wir uns dazu, alle Leisten zu erneuern.
Nun haben wir mit dem Einbau begonnen. Wichtig ist, dass die Latten immer in gleichmäßigem Abstand zueinander befestigt werden. In unserem Fall werden die Leisten festgenagelt, so wie auch die Leisten, welche wir im Vorfeld der Arbeiten entfernt hatten.
Am Ende des Arbeitstages fand eine Stellprobe mit zwei Sitzen statt. (Bild: Rüdiger Grabowski)Im Vordergrund sind die Bodenluken zu erkennen. Dort muss die Lattung kurz unterbrochen werden, damit man diese öffnen kann. Auch für die Griffe muss die Lattung ausgespart werden. (Bild: Rüdiger Grabowski)
Die Lattung zwischen den Sitzen und die noch nicht vollständig fertiggestellten Latten im Gang werden wir in einem weiteren Arbeitseinsatz montieren.
Seitdem er 2007 nach einer langen Odyssee nach Stuttgart zurückkehrte, war die betriebsfähige Aufarbeitung des Mercedes-Benz O 6600 H (Baujahr: 1955) mit der ehemaligen SSB-Betriebsnummer 105 unser Wunsch und Ziel. Jedoch bedarf und bedurfte dieses Projekt einer guten Planung und Organisation. Nun sind wir an einem Zeitpunkt angelangt, an welchem wir erstmals Hand anlegen und die ersten sichtbaren Schritte auf den Weg bringen können, um diesen wahrscheinlich letzten Stadtbus seines Typs wieder auf die Straßen zu bringen.
Stets galt das Getriebe des O 6600 H als Knackpunkt des Unterfangens. Deshalb beauftragten wir die Firma Fikentscher aus Niestetal (Kreis Kassel), einen Servicepartner der Firma ZF, mit der Befundung des Getriebes. Dieses wurde dazu Anfang Juli 2020 ausgebaut. Die gute Nachricht: Die Befundung des Getriebes ergab, dass das Getriebe repariert werden kann. Die schlechte Nachricht ist jedoch, dass die im Getriebe verbauten, sogenannten Schaltlamellen (70 Stück) teilweise geschmolzen sind. Diese können zwar ersetzt werden, jedoch sind dafür höhere Kosten zu veranschlagen als wir das in der ersten Planung taten. Aus diesem Grund und auch für die weitere Aufarbeitung möchten wir nochmals auf die Spendenmöglichkeit hinweisen: Spendenkonto: Stuttgarter Historische Straßenbahnen e. V. IBAN: DE07600501010002491569 BIC/SWIFT: SOLADEST600 Stichwort: „O6600H“
Das geöffnete Getriebe des O 6600 H. (Bild: Erik Bier)Das gereinigte Getriebe mit der Schaltwalze, die den gewählten Gang einlegt. Bei den unterhalb der Walze senkrecht angeordneten Plättchen handelt es sich um die so wichtigen Schaltlamellen. (Bild: Erik Bier)
In der Zwischenzeit hat man bei Fikentscher mit der Aufarbeitung des Getriebes begonnen. Am Ende ist das Getriebe jedoch nur ein kleiner, wenn auch sehr wichtiger, Baustein in unserem O 6600 H. Jedoch können nun die nächsten Arbeiten geplant und eingeleitet werden, mit der Sicherheit, dass das Unterfangen O 6600 H nicht am Getriebe scheitert.