Feinheiten im und am END-Büssing

Viele größere Arbeiten sind nun schon abgeschlossen, aber es gibt einige vermeintliche “Kleinigkeiten”, die noch unsere Aufmerksamkeit erfordern.

Die Kinnschutze an den Zwischenwänden hatten zwar auch neue Bezüge bekommen, aber die Verklebung war leider nicht besonders haltbar… (Foto: Rüdiger Grabowski)
Also mit einem haltbareren Kleber frisch ans Werk. Angesichts der ungleichmäßigen Form der Bauteile erweisen sich Wäscheklammern (viele davon) als unentbehrliche Helfer. (Foto: Rüdiger Grabowski)
Auch nach dem Kleben auf dieser gewölbten Oberfläche muss das Kunstleder beschwert werden, damit eine haltbare Verbindung entsteht. M20-Kronenmuttern (auch diese in großer Anzahl) haben ihre Aufgabe sehr gut erledigt. (Foto: Rüdiger Grabowski)
Der Kleber hält, also kann es an den Einbau gehen. Sieht doch ganz gut aus? (Foto: Rüdiger Grabowski)
Auch die Durchgangssperre hat wieder ihren angestammten Platz eingenommen. Ein “neuer” Fahrersitz mit passendem Polsterbezug steht schon bereit… (Foto: Rüdiger Grabowski)
…und ist wenig später ebenfalls montiert. Den Kassentisch hatten wir schon bei einer früheren Gelegenheit “nachgerüstet”. (Foto: Rüdiger Grabowski)
Und zum Abschluss eine Außenansicht: Wir haben unter anderem noch die Anschriften an den Einstiegen rekonstruiert und angebracht, außerdem authentische Fahrtziel- und Liniennummernfilme angefertigt und ebenfalls eingebaut. Zu guter Letzt folgten noch eine Beschreibungstafel zum Fahrzeug und ein Abschnitt im neuen Audioguide des Museums. Und jetzt? (Fast) fertig! Ein paar “Kleinigkeiten” fehlen natürlich immer noch… (Foto: Rüdiger Grabowski)

Sitze des Büssing BS 110V neu bezogen

Die Sitzpolster den Büssing BS 110V wurden durch die Firma OMSA in Güstrow neu bezogen. Nun zeigen sie sich im korrekten Rot, wie es auch bei den Vorbildern der END der Fall war. Neu ist auch, dass der weiße Keder an den Kanten, nun auch die Sitzflächen ziert und nicht, wie zuvor, nur die Rückenlehnen.

(Bild: Alexander Blank)
Der Kinnschutz muss an den meisten Sitzen noch montiert werden, dennoch sieht es nun schon wieder sehr einladend aus. (Bild: Alexander Blank)

Kasse und Entwerter für den BS 110V

Vor kurzem erhielt unser Büssing BS 110V der END eine Kasse am Fahrerplatz und einen Entwerter. Damit sind nun einige weitere Details ergänzt. Auch der Einbau neuer Zielfilmkästen, mit getrennten Feldern für Fahrziel und Liniennummer, ist in Arbeit.

Der neu eingebaute Kassentisch am Fahrerplatz. (Bild: Alexander Blank)
(Bild: Alexander Blank)

Zu Weihnachten: Ein Büssing für die Ausstellung

Wir wünschen allen Lesern des Blogs frohe und besinnliche Weihnachtsfeiertage. Traditionell gibt es an Weihnachten Geschenke, deshalb haben wir auch eines für Euch:

Unsere Sammlung umfasst neben Fahrzeugen und Exponaten mit direktem Bezug zur SSB und zur Stuttgarter Straßenbahn auch solche, welche mit Bezug zu Unternehmen welche indirekt mit der SSB zusammenhängen, dazu gehören z.B. die Filderbahn, die Esslinger Städtische Straßenbahn, der Städtische Verkehrsbetrieb Esslingen oder die Überlandstraßenbahn Esslingen-Nellingen-Denkendorf, bei der die SSB Teilhaber der Betreibergesellschaft war und die Betriebsführung innehatte.

Nun konnten wir unsere Sammlung auf dem Bereich der Straßenbahn END um ein interessantes Exponat erweitern: einen Bus des Typs BS 110V vom Hersteller Büssing.

Der Bus steht ab sofort in der Ausstellung. (Bild: Alexander Blank)

Aber der Reihe nach: Neben der Straßenbahn existierte bei der END ein ergänzender Linienbusbetrieb, der Ortsteile Ostfilderns ohne Schienenanbindung an die Straßenbahn anschloss bzw. das Straßenbahnnetz ergänzte. Dazu waren mehrere Omnibusse im Bestand der END, die alle im Betriebshof Parksiedlung beheimatet waren. Nach der Einstellung der Straßenbahn wurde der Omnibusverkehr kurze Zeit später ebenfalls seitens der END eingestellt und der Betrieb der Linien durch andere Unternehmen übernommen. Die END besaß neben wenigen Bussen der in der Region Stuttgart weitverbreiteten Marke „Mercedes-Benz“ eine größere Anzahl von Omnibussen aus dem Hause Büssing. Womit diese Eigenschaft begründet war, lässt sich heute nicht mehr feststellen. Neben den Fahrzeugtypen Büssing Senator und Präfekt wurden von der END auch Busse des Typs BS 110V eingesetzt. Diese Fahrzeuge entsprechen dem VÖV-Standardbus I und wurden in den 1970er-Jahren beschafft. Nach Aufgabe des Linienbusbetriebs wurden die verbleibenden Omnibusse der END an die SSB abgegeben. Somit hatte die SSB kurzzeitig auch Fahrzeuge des Typs BS 110 V im Bestand, deren Lackierung weiterhin in END-Farben blieb. Der weitere Verbleib der originalen Fahrzeuge der END ist unbekannt, wobei davon auszugehen ist, dass keiner die Jahre überdauert hat.

Vor einigen Jahren kam der Wunsch auf einen Omnibus der END museal zu präsentieren. Zu diesem Zweck kauften mehrere unserer Mitglieder einen historischen Omnibus des Typs Büssing BS 110 V aus einer privaten Sammlung, welche aufgelöst werden sollte. Das Ziel damals war bereits diesen Bus, welcher von den Stadtwerken Schweinfurt stammte, dem SHB zu überlassen und den Bus in das Gewand der Straßenbahn Esslingen-Nellingen-Denkendorf zu versetzten.

Nachdem in der Zwischenzeit mehrere Jahre seit dem Kauf des Busses vergangen waren, begann die Aufarbeitung des Busses, welcher 2020 offiziell von Verein SHB übernommen wurde, am 09.08.2021 bei der Firma OmSa GmbH in Güstrow.

In Güstrow erfolgte eine Aufarbeitung der Karosserie. Ein markantes Detail sind die Fenster in den Ecken am Wagenheck. Der Wagen war gewissermaßen die “Billigausführung” ohne diese Fenster. Da die END-Busse die Fenster aber hatten, wurden diese nachgerüstet. Abschließend wurde der Wagen in den END-Farben, türkis-weiß, neu lackiert.

Am Montag, den 06.12.2021, wurde der Bus dann wieder in Stuttgart angeliefert und in die Ausstellungshalle gestellt. Er ist ab sofort für alle Museumsbesucher einsehbar. Dies bedeutet aber nicht, dass die Arbeiten an dem Bus nun abgeschlossen sind. Demnächst werden wir die fehlenden Beschriftungen am Fahrzeug anbringen einige kleine Details ergänzen. Zukünftig ist auch geplant im Innenraum einige Arbeiten durchzuführen. Der größte Posten dabei stellt der Neubezug aller Sitzbänke dar, da diese bei der END mit rotem Kunstleder bezogen waren und nicht mit grünem wie im aktuellen Zustand.

Arbeit für die Zukunft… (Bild: Alexander Blank)

Wir freuen uns das mit diesem neuen Bus ein weiteres interessantes Exponat, unsere Sammlung ergänzt und hoffen euch möglichst bald im Museum begrüßen zu dürfen.

Eure Aktiven vom SHB e.V.