Seit 25 Jahren ein Stuttgarter

Heute vor 25 Jahren hieß es für den Kriegsstraßenbahnwagen 64 Abschied von seiner ersten Wirkungsstätte bei der Heidelberger Straßen- und Bergbahn zu nehmen. Sein Ziel: Das Straßenbahnmuseum in Stuttgart-Zuffenhausen. Aber wie kam es überhaupt dazu?
Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs war ein großer Teil des Wagenparks der SSB irreparabel beschädigt und verloren. Um eine schnelle Lösung für den Wagenmangel zu schaffen baute die Heidelberger Waggonfabrik Fuchs sogenannte Kriegsstraßenbahnwagen für mehrere Verkehrsbetriebe darunter auch Heidelberg und Stuttgart. Die Konstruktion orientierte sich an Plänen für einen einheitlichen Straßenbahnwagen für ganz Deutschland, der aber durch die Kriegsjahre nie in Großserie gebaut wurde. Die SSB besaß ursprünglich 23 Triebwagen dieses Typs, welcher ab 1946 Einzug in den Wagenpark erhielt. Die Wagen waren, durch die nachkriegsbedingte Materialknappheit, sehr spartanisch eingerichtet, sodass sie bereits nach wenigen Einsatzjahren aus der Zeit gefallen und überholt waren. In Stuttgart wurden die Wagen zwar umfassend modernisiert um die Nutzungsdauer zu verlängern, jedoch blieb kein Stuttgarter Original erhalten und alle Fahrzeuge wurden bis 1969 verschrottet.
Dennoch handelt es sich bei dem Wagentyp um einen interessanten Zeitzeugen der ersten Nachkriegsjahre. So reifte Anfang der 1990er-Jahre die Idee, auch in Stuttgart einen solchen Wagen zu erhalten. Da aber alle originalen Stuttgarter Triebwagen bereits verschrottet waren sah man sich in anderen Städten um mit dem Ziel einen solchen Wagen zu übernehmen. Nach der Begutachtung mehrerer Fahrzeuge setzte sich schließlich der Heidelberger Wagen mit der Nummer 64 durch. Dieser wurde dort zuletzt als Arbeitswagen genutzt und nach seiner Abstellung zum Verkauf angeboten.
Am 26.04.1996 ging es dann, huckepack auf einem Straßenschwertransporter, auf den Weg von Heidelberg nach Stuttgart. Seitdem befindet sich der Wagen, immer wieder mit Unterbrechungen durch andere dringlichere Projekte, in der Aufarbeitung. In den letzten Jahren nahm das Projekt wieder deutlich an Fahrt auf und die Aufarbeitung ging mit großen Schritten voran. Wir sind zuversichtlich, dass der Wagen in den nächsten Jahren erstmalig auf Stuttgarts Gleisen eigenständig fahren kann. Da die Stuttgarter Fahrzeuge die Nummern 726 bis 748 trugen lag es nahe dem „Heidelberger“ die unbesetzte Nummer 749 zu geben. Aktuelle Infos zum Projektstand finden Sie hier auf unserem Blog.

Gleich geschafft – Triebwagen 64 wird aufgeladen im Betriebshof in Heidelberg. (Foto: Jürgen Daur)

Nach rund 120 Kilometern ist es geschafft und der KSW 64 steht bald auf dem Boden seiner neuen Heimat! (Foto: Jürgen Daur)

GT4 722: Großteil der Arbeiten abgeschlossen

Unser GT4 722 nähert sich der Vollendung. Nur noch wenige Restarbeiten sind zu erledigen. So kann der 722 am Jubiläumswochenende (26. und 27. Oktober 2019) vorgestellt werden. Die Innenreinigung ist in der Zwischenzeit erfolgt.

Der Fahrerplatz ist sogut wie fertig. Der GT4 hat nun keine Fahrerkabine mehr und ebenfalls ein neues Fahrpult erhalten. Der rote Fahrersitz wird noch neu gepolstert. (Bild: Alexander Blank)
Auch die entsprechenden Schilder und Aufkleber sind nun an ihrem Platz. (Bild: Alexander Blank)

60 Jahre GT4

Dieses Jahr jährt sich die erste Auslieferung des GT4 nach Stuttgart zum 60-sten Mal. Deshalb wollen wir mit Euch feiern. Am 26. und 27. Oktober 2019 und zwar mit allem was dazugehört. Freut euch auf einen Fahrzeugkorso und tolle Gastfahrzeugen.

Auch heute noch erfüllen die Wagen zuverlässig ihren Dienst.

350 Wagen dieses Typs wurden zwischen 1959 und 1965 nach Stuttgart geliefert. Freiburg, Neunkirchen und Reutlingen schlossen sich an. Bis heute sind die Wagen in Rumänien im Einsatz.

https://youtu.be/EgpHc-9mHjs
Schaut jetzt unseren Trailer zum Jubiläum an.

Weitere Infos unter: https://www.shb-ev.net/web/index.php?id=108