Anschlusskästen für Motoren und Schienenbremsen

In verschiedenen vorhergegangenen Beiträgen hatten wir bereits von der Aufarbeitung der Motoranschlusskästen berichtet. Allerdings ist diese Bezeichnung etwas irreführend, da nur 2 der 6 Anschlusskästen für die Fahrmotoren sind. Die verbleibenden 4 dienen zum Anschluss der elektrischen Magnetschienenbremsen. Nun wurden alle 6 Kästen, nachdem sie sandgestrahlt und neu lackiert wurden, wieder am Wagen montiert.

Immer 3 Anschlusskästen sind auf einer Seite montiert. (Bild: Alexander Blank)

Die Deckel der Anschlusskästen konnten noch nicht montiert werden, da zuerst neue Augenschrauben beschafft werden müssen. Die Alten waren durch Korrosion so sehr beschädigt, dass sie nicht mehr aufgearbeitet werden konnten.

Ein genauer Blick zeigt wie die Kabelenden später geklemmt werden. Auf die Kabel werden spezielle Hülsen aufgelötet. Diese besitzen eine Kerbe, welche von Klammern gehalten wird. (Bild: Alexander Blank)

Die vier Sandkästen des Gartenschauwagens wurden in den letzten Wochen komplett sandgestrahlt. Nun werden die von Rost beschädigten Bereiche von Schülern der Robert-Bosch-Schule in Stuttgart-Zuffenhausen instandgesetzt. Dort sollen ebenfalls vier neue Radkastenabdeckungen entstehen. Die Kooperation zwischen SHB und RBS hat bereits Tradition, von den Schülern wurden, seit 2013, bereits etliche Teile für verschiedene Wagen neu angefertigt. Wie zum Beispiel auch die Trittkästen für den Wagen 714.

Eben dort konnten wir einen weiteren Fortschritt machen. Dort gibt es Stützen, welche den Trittkästen zusätzliche Stabilität verleihen sollen. Ebendiese Stützen konnten nun montiert werden. Der Fakt, dass der Wagenkasten in der Ausstellung nicht angehoben werden kann, sorgte dafür, dass die Arbeiten teils unter beschwerlichen Umständen (es sind nur ca. 50cm unter dem Wagenunterboden frei) vollbracht werden mussten. Um sich vor Verletzungen zu schützen war das Tragen einer Anstoßkappe bei diesen Arbeiten unabdingbar.

Die Stütze, fertig montiert, unter dem Einstieg. (Bild: Alexander Blank)

Als ein letzter Fortschritt der vergangenen Wochen wurde mit der Instandsetzung der ersten, Türführungsschiene für die Teleskopschiebetüren an den Einstiegen begonnen. Diese wurde zerlegt, gereinigt, entrostet und wird nun auf der Rückseite neu lackiert. Sieben weitere werden Folgen.

Bereits im Rot der Grundierung, die erste Türführungsschiene. (Bild: Alexander Blank)

Einsteigen, bitte! Funktionsfähige Türen für Wagen 3006

Nach der weitgehend erfolgreichen Inbetriebnahme der Beleuchtung im und am Stadtbahnwagen 3006 stand uns nun die komplizierteste Aufgabe bevor: Zwei der vier Fahrgasttüren sollten wieder voll funktionsfähig werden.

Für dieses Vorhaben begannen im Frühjahr die ersten Arbeiten: Mangels originaler Schaltpläne wurden die elektrische Schaltung sowie die Druckluftanlage in mühevoller Handarbeit ergründet und dokumentiert. Die so gewonnenen Erkenntnisse halfen uns bei der Erstellung des neuen Anschlussplans. Während ein neuer, externer Kompressor zur Druckluftversorgung angeschlossen wurde, begann die Aufarbeitung der elektrischen Bauteile.

Die Türsteuergeräte, sozusagen das “Gehirn” der Tür, wurden ausgebaut und aufgearbeitet. (Bild: Christian Müller)

Statt der 40 Jahre alten, komplexen Relaisschaltung wurde eine vereinfachte Schaltung mit neuen Bauteilen im Geschränk des Kurzkuppelendes aufgebaut. Von dort können die Türen bei Bedarf auch verschlossen oder dauerhaft geöffnet werden.

Zuerst wurde die “Tür 1” (vorne rechts) reaktiviert. Dabei handelt es sich um eine Druckluft-Schwenktür mit ausfahrbaren Klapptrittstufen. Sie ersetzte ab 1983 versuchsweise die bisher verbaute Schiebetür und hat eine starke Ähnlichkeit zu den Türen der Serienfahrzeuge. Nach anfänglichen Schwierigkeiten läuft die Tür inzwischen fehlerfrei:

Funktionsweise der Tür 1. (Video: Christian Müller)

Mit der “Tür 2” (hinten rechts) konnten wir auch eine druckluftbetriebene Schiebetür in Betrieb nehmen. Durch die bei der ersten Tür gewonnenen Erkenntnisse lief die Inbetriebnahme problemlos. Man beachte die wohl einzigartige Funktionsweise der Klapptrittstufen:

Funktionsweise der Tür 2. (Video: Christian Müller)

Und auch eine zweite Baustelle konnte endlich abgeschlossen werden: Die Beleuchtung der Zielanzeigen. Da die bisher verbauten Leuchtstoffröhren zum großen Teil defekt waren, ersetzten wir sie durch LED-Streifen. Von außen ist diese Änderung so gut wie unsichtbar, sodass die Ästhetik der 1980er-Jahre erhalten geblieben ist.

Nun auch vollständig beleuchtet: Die digitalen Flipdot-Zielanzeigen waren ihrer Zeit weit voraus und wurden beim Serienwagen nicht eingebaut. (Bild: Christian Müller)

Somit nähert sich der Wagen 3006 seiner Fertigstellung. Aber die Arbeit geht uns noch nicht aus: Aus seinem “Bruder”, dem Wagen 3001, wurden in der Vergangenheit zahlreiche Bauteile entnommen. Es wird also noch etwas dauern, bis auch er in einem vorzeigbaren Zustand ist.

(Bild: Christian Müller)

Von Schmiernippeln und Gummipuffern

Der Pantograph der Filderbahnlok 2 ist in der Aufarbeitung einen wichtigen Schritt voran gekommen. Die Lackierung ist zum Großteil abgeschlossen, jedoch sind noch Ausbesserungen an einigen Stellen, die beim Zusammenbau beschädigt wurden, nötig. Die “Wippe” wurde komplett abgebaut und aufgearbeitet. Jedoch ergab sich das Problem, dass die Gummipuffer marode sind. Auch diese werden wir noch durch Neuteile ersetzen.

Ein Überblick(Bild: Alexander Blank)

Die Kupferlitzen, welche die elektrische Verbindung an den Gelenken des Pantographen sicherstellen wurden erneuert. Dazu musste der Lack an den Anschlussstellen wieder abgeschliffen werden. Ebenfalls wurden die Schmiernippel mit einer Drahtbürste gereinigt.

Die Kupferlitzen wurden durch Neuteile ersetzt und die “Schmiernippel” von Dreck und Lack befreit. Die Lackschäden werden noch beseitigt. (Bild Alexander Blank)

Lackierung der Getriebekästen

Auch die Getriebekästen des Kriegsstraßenbahnwagen 749 müssen noch in passendem Schwarz lackiert werden. Dazu wurden sie angeschliffen und grundiert. Wenn die Grundierung getrocknet ist, kann der Lack aufgetragen werden.

Die Getriebekästen warten darauf, dass die Grundierung getrocknet ist. (Bild: Rüdiger Grabowski)

Teleskopauszüge für die Plattformtüren

Damit die Plattformtüren des Gartenschauwagens 714 gleichzeitig in entgegengesetzte Richtung laufen gibt es eine Teleskopführungsschiene, mit einer simplen Mechanik, welche beide Türflügel miteinander koppelt.

Die erste Führungsschiene wurde bereits im Wagen montiert. Bei der Zweiten muss zuerst der Lack trocknen, bevor auch diese im Wagen montiert werden kann.

Teleskopführungsschiene 1 montiert an Ort und Stelle. (Bild: Alexander Blank)
Die Zweite wartet auf ihren Einbau. (Bild: Alexander Blank)

Viel Lackierarbeit für den Gartenschauwagen

Für den Gartenschauwagen 714 ist zur Zeit eine Vielzahl von Teilen in Arbeit. Die bereits vorgestellten Sandkästen zeigen leider starke Korrosionsschäden. Die dazugehörigen Auslässe werden aber zur Zeit sandgestrahlt und wieder lackiert.

Der erste Auslass ist schwarz lackiert. (Bild: Alexander Blank)

Auch bei den Motoranschlusskästen dominiert die Lackierarbeit. Wenn sie fertig sind, können sie alsbald am Wagen montiert werden.

Die Motoranschlusskästen wirken wie neu. (Bild: Alexander Blank)

Die Führungsschienen der Plattformtüren wurden gereinigt und auf der Rückseite neu lackiert.

(Bild: Alexander Blank)

Hallole Schduagard, I ben wiad‘r d‘rhoim!

Am Abend des 29.10.2020 erreichte unser Gartenschauwagen das Straßenbahnmuseum in Stuttgart Bad Cannstatt. Fast 10 Jahre lang wurde er in Gera aufgearbeitet. Die Insolvenz des Geraer Verkehrsbetriebes im Jahre 2014 verzögerten die Arbeiten um mehrere Jahre. Den zahllosen Mitarbeitern in Gera sei an dieser Stelle Dank und Anerkennung zuteil. Nun werden die Arbeiten in Bad Cannstatt weitergeführt.

Der Wagen kann ab Sonntag den 01.11.2020 in seinem aktuellen Zustand, in der Ausstellung des Straßenbahnmuseums, besichtigt werden.

Der Gartenschauwagen in der Geraer Werkstatt. (Bild: Alexander Blank)
Zu den letzten in Gera vollbrachten Tätigkeiten, gehörte das Wiederanbringen der Rammbohlen am Fahrzeug. (Bild: Alexander Blank)

Der Gartenschauwagen wurde auf einem speziellen Auflieger transportiert. Die 80 km/h auf der Autobahn waren sicherlich ein Geschwindigkeitsrausch für den 714.

Gartenschauwagen 714, aufgeladen auf den Tieflader. Das Fabrikschild des GVB wird noch am Wagen montiert. (Bild: Alexander Blank)
Angekommen in Bad Cannstatt! (Bild: Alexander Blank)
(Bild: Maximilian Such)

Sandkästen für den Gartenschauwagen

Die Aufarbeitung der Sandkästen des Triebwagen 714 ist angelaufen. Diese weisen starke Korrosionsspuren auf. Nach dem Sandstrahlen zeigen sich die druckluftbetätigten Auslässe sich in einen guten Zustand. An den Behältern aus Blech sind jedoch bereits jetzt Rostlöcher erkennbar, nach dem Sandstrahlen wird sich zeigen in wieweit und in welcher Art diese “geflickt” werden können.

Die vier Sandkästen im unrestaurierten Zustand. (Bild: Alexander Blank)
Einer der Auslässe vor dem Sandstahlen… (Bild: Alexander Blank)
…und danach. (Bild: Alexander Blank)

Fortschritte bei den Motoranschlusskästen

Im letzten Bericht zum Gartenschauwagen 714 haben wir von der Zerlegung der Motoranschlusskästen berichtet. In der Zwischenzeit ist die Aufarbeitung weiter fortgeschritten, erste Teile wurden sandgestrahlt und grundiert. Die Stopfbuchsen werden wir neu anfertigen lassen.

Frisch aus der Sandstrahlkabine, sind die Motoranschlusskästen noch ganz grau. (Bild: Rüdiger Grabowski)
Erste Teile sind bereits grundiert. (Bild: Rüdiger Grabowski)

Was sitzt, das sitzt…

…ganz egal ob es das soll oder nicht. Dieses Problem ergab sich bei der Aufarbeitung der aus Aluguss bestehenden Motoranschlusskästen des Gartenschauwagen 714. Die ebenfalls aus Aluminium bestehenden Stopfbuchsen (Durchführungen der Kabel) waren durch Korrosion so extrem mit dem Gehäuse verbunden, dass sie nur noch mit viel Kreativität, Kraft und Kriechöl gelöst werden konnten. Wir werden alle Stopfbuchsen neu anfertigen lassen. Die Kästen werden sandgestrahlt und neu lackiert.

Das Innenleben (Kontakte und Bakelit-Formteil) wurde vor dem Lösen der Stopfbuchsen entfernt. (Bild: Alexander Blank)
Zwei Stopfbuchsen sind schon gelöst, drei stehen noch aus. (Bild: Alexander Blank)
Notlösung: Die Stopfbuchsen werden herausgebohrt. (Bild: Alexander Blank)