Einsteigen, bitte! Funktionsfähige Türen für Wagen 3006

Nach der weitgehend erfolgreichen Inbetriebnahme der Beleuchtung im und am Stadtbahnwagen 3006 stand uns nun die komplizierteste Aufgabe bevor: Zwei der vier Fahrgasttüren sollten wieder voll funktionsfähig werden.

Für dieses Vorhaben begannen im Frühjahr die ersten Arbeiten: Mangels originaler Schaltpläne wurden die elektrische Schaltung sowie die Druckluftanlage in mühevoller Handarbeit ergründet und dokumentiert. Die so gewonnenen Erkenntnisse halfen uns bei der Erstellung des neuen Anschlussplans. Während ein neuer, externer Kompressor zur Druckluftversorgung angeschlossen wurde, begann die Aufarbeitung der elektrischen Bauteile.

Die Türsteuergeräte, sozusagen das “Gehirn” der Tür, wurden ausgebaut und aufgearbeitet. (Bild: Christian Müller)

Statt der 40 Jahre alten, komplexen Relaisschaltung wurde eine vereinfachte Schaltung mit neuen Bauteilen im Geschränk des Kurzkuppelendes aufgebaut. Von dort können die Türen bei Bedarf auch verschlossen oder dauerhaft geöffnet werden.

Zuerst wurde die “Tür 1” (vorne rechts) reaktiviert. Dabei handelt es sich um eine Druckluft-Schwenktür mit ausfahrbaren Klapptrittstufen. Sie ersetzte ab 1983 versuchsweise die bisher verbaute Schiebetür und hat eine starke Ähnlichkeit zu den Türen der Serienfahrzeuge. Nach anfänglichen Schwierigkeiten läuft die Tür inzwischen fehlerfrei:

Funktionsweise der Tür 1. (Video: Christian Müller)

Mit der “Tür 2” (hinten rechts) konnten wir auch eine druckluftbetriebene Schiebetür in Betrieb nehmen. Durch die bei der ersten Tür gewonnenen Erkenntnisse lief die Inbetriebnahme problemlos. Man beachte die wohl einzigartige Funktionsweise der Klapptrittstufen:

Funktionsweise der Tür 2. (Video: Christian Müller)

Und auch eine zweite Baustelle konnte endlich abgeschlossen werden: Die Beleuchtung der Zielanzeigen. Da die bisher verbauten Leuchtstoffröhren zum großen Teil defekt waren, ersetzten wir sie durch LED-Streifen. Von außen ist diese Änderung so gut wie unsichtbar, sodass die Ästhetik der 1980er-Jahre erhalten geblieben ist.

Nun auch vollständig beleuchtet: Die digitalen Flipdot-Zielanzeigen waren ihrer Zeit weit voraus und wurden beim Serienwagen nicht eingebaut. (Bild: Christian Müller)

Somit nähert sich der Wagen 3006 seiner Fertigstellung. Aber die Arbeit geht uns noch nicht aus: Aus seinem “Bruder”, dem Wagen 3001, wurden in der Vergangenheit zahlreiche Bauteile entnommen. Es wird also noch etwas dauern, bis auch er in einem vorzeigbaren Zustand ist.

(Bild: Christian Müller)