Inzwischen haben wir die gesamte äußere Dachfläche unseres Tw 276 dreimal mit Klebelack gestrichen, sie zeigt sich jetzt in einem schönen Glanz, den allerdings später niemand sehen wird. Schließlich kommt ja noch die eigentliche Dachbespannung darauf, und diese müssen wir nun vorbereiten. Sie besteht aus Leinentuch, so wie dies auch bei klassischen Segelschiffen für die Fortbewegung genutzt wurde und wird, dementsprechend sind ausreichend große Stoffbahnen glücklicherweise heute noch im Fachhandel erhältlich.
Bei diesen Stoffbahnen handelt es sich naturgemäß um sehr dichtes und entsprechend schweres Gewebe, also ziemlich unhandlich. Wir haben den Stoffballen erst einmal auf das Dach geschafft, dort auseinandergefaltet und in etwa mittig auf dem Dach platziert. Anschließend haben wir die Stellen markiert, an denen wir noch Laschen annähen müssen, um das Ganze vor dem Verkleben spannen zu können – man sieht hier schon, dass es von Hand nur sehr schwer möglich ist, das ganze halbwegs faltenfrei zu bekommen. (Foto: Rüdiger Grabowski)Aus Stoffresten haben wir dann 10 Laschen zugeschnitten, einmal umgeschlagen und anschließend am Rand der Stoffbahn wie hier zu sehen professionell angenäht. 😉 Ihr ahnt es wahrscheinlich schon: Was sich hier so einfach liest, war ein längerer Weg, denn die dafür vorgesehene elektrische Haushaltsnähmaschine zeigte sich mit den fünf Lagen Leinenstoff deutlich überfordert. (Foto: Rüdiger Grabowski)Als Rettung erwies sich eine mechanische Adler-Nähmaschine, Klasse 8, Baujahr 1910 oder so, die uns ein Vereinskollege unlängst gestiftet hatte und die auch den dicken Leinenstoff anstandslos vernähte – hier eine Übersicht über unseren Arbeitsplatz, die gut 30 Quadratmeter Stoff mussten ja beim Nähen auch irgendwohin. So waren denn die 10 Laschen in weniger als drei Stunden an Ort und Stelle. (Foto: Rüdiger Grabowski)Auf dem Dach waren zuerst die vier kleineren „Ecken“ des Dachs zu bespannen, an denen sich die Austellfenster für die Lüftung befinden. Die nach Maß zugeschnittenen Stoffstücke haben wir hier direkt verlegt, das Spannen ging direkt von Hand unmittelbar beim Befestigen des Stoffs mit Tackerklammern. (Foto: Rüdiger Grabowski)Die erste Ecke ist bespannt! Überschüssigen Stoff haben wir hier schon einfach weggeschnitten, die auf den durchgehenden Dachbereich ragenden Abschnitte überlappen später mit der großen Stoffbahn, damit wirklich jede Stelle des Holzdachs mit Leinentuch abgedeckt ist. Ohne diese Voraussetzung wäre die Bespannung nach dem Verkleben nicht wasserdicht, und das wollen wir natürlich um jeden Preis vermeiden. (Foto: Rüdiger Grabowski)Mittlerweile sind alle vier Ecken bespannt, so dass wir uns voraussichtlich Ende September an die große Stoffbahn heranwagen werden. (Foto: Rüdiger Grabowski)Und hier schon ein Ausblick auf einen späteren Arbeitsschritt: Die verwitterten Dachaufbauten wüssen wir weitgehend erneuern, womit unsere „Holzwürmer“ inzwischen angefangen haben. Hier sehen wir 18 neue Stützen für die Längsbalken aus hartem Eschenholz, die später die Kabelkanäle, Widerstandsrahmen und Laufbretter aufnehmen; die „überbreiten“ ganz links sitzen später an der Stoßstelle zweier Balken. Oben eins der leider nur noch als Muster brauchbaren Altteile. (Foto: Alexander Blank)