Hallole Schduagard, I ben wiad‘r d‘rhoim!

Am Abend des 29.10.2020 erreichte unser Gartenschauwagen das Straßenbahnmuseum in Stuttgart Bad Cannstatt. Fast 10 Jahre lang wurde er in Gera aufgearbeitet. Die Insolvenz des Geraer Verkehrsbetriebes im Jahre 2014 verzögerten die Arbeiten um mehrere Jahre. Den zahllosen Mitarbeitern in Gera sei an dieser Stelle Dank und Anerkennung zuteil. Nun werden die Arbeiten in Bad Cannstatt weitergeführt.

Der Wagen kann ab Sonntag den 01.11.2020 in seinem aktuellen Zustand, in der Ausstellung des Straßenbahnmuseums, besichtigt werden.

Der Gartenschauwagen in der Geraer Werkstatt. (Bild: Alexander Blank)
Zu den letzten in Gera vollbrachten Tätigkeiten, gehörte das Wiederanbringen der Rammbohlen am Fahrzeug. (Bild: Alexander Blank)

Der Gartenschauwagen wurde auf einem speziellen Auflieger transportiert. Die 80 km/h auf der Autobahn waren sicherlich ein Geschwindigkeitsrausch für den 714.

Gartenschauwagen 714, aufgeladen auf den Tieflader. Das Fabrikschild des GVB wird noch am Wagen montiert. (Bild: Alexander Blank)
Angekommen in Bad Cannstatt! (Bild: Alexander Blank)
(Bild: Maximilian Such)

Sandkästen für den Gartenschauwagen

Die Aufarbeitung der Sandkästen des Triebwagen 714 ist angelaufen. Diese weisen starke Korrosionsspuren auf. Nach dem Sandstrahlen zeigen sich die druckluftbetätigten Auslässe sich in einen guten Zustand. An den Behältern aus Blech sind jedoch bereits jetzt Rostlöcher erkennbar, nach dem Sandstrahlen wird sich zeigen in wieweit und in welcher Art diese “geflickt” werden können.

Die vier Sandkästen im unrestaurierten Zustand. (Bild: Alexander Blank)
Einer der Auslässe vor dem Sandstahlen… (Bild: Alexander Blank)
…und danach. (Bild: Alexander Blank)

Fortschritte bei den Motoranschlusskästen

Im letzten Bericht zum Gartenschauwagen 714 haben wir von der Zerlegung der Motoranschlusskästen berichtet. In der Zwischenzeit ist die Aufarbeitung weiter fortgeschritten, erste Teile wurden sandgestrahlt und grundiert. Die Stopfbuchsen werden wir neu anfertigen lassen.

Frisch aus der Sandstrahlkabine, sind die Motoranschlusskästen noch ganz grau. (Bild: Rüdiger Grabowski)
Erste Teile sind bereits grundiert. (Bild: Rüdiger Grabowski)

Was sitzt, das sitzt…

…ganz egal ob es das soll oder nicht. Dieses Problem ergab sich bei der Aufarbeitung der aus Aluguss bestehenden Motoranschlusskästen des Gartenschauwagen 714. Die ebenfalls aus Aluminium bestehenden Stopfbuchsen (Durchführungen der Kabel) waren durch Korrosion so extrem mit dem Gehäuse verbunden, dass sie nur noch mit viel Kreativität, Kraft und Kriechöl gelöst werden konnten. Wir werden alle Stopfbuchsen neu anfertigen lassen. Die Kästen werden sandgestrahlt und neu lackiert.

Das Innenleben (Kontakte und Bakelit-Formteil) wurde vor dem Lösen der Stopfbuchsen entfernt. (Bild: Alexander Blank)
Zwei Stopfbuchsen sind schon gelöst, drei stehen noch aus. (Bild: Alexander Blank)
Notlösung: Die Stopfbuchsen werden herausgebohrt. (Bild: Alexander Blank)

Die Rückkehr des Sicherungsautomaten

Der vor einigen Monaten demontierte Sicherungsautomat der Filderbahnlok 2 wurde, samt erneuertem Unterbau, wieder auf dem Dach der Lok montiert. Während am Automaten nur einige Teile aufgearbeitet werden mussten, war der Unterbau aus Holz komplett zu erneuern. Der alte Unterbau musste wegen der Neulackierung des Daches abgebaut werden und hatte sich als offensichtlich komplett verrottet heraus gestellt.

Der Automat, wieder an seinem angestammten Platz. (Bild: Alexander Blank)
(Bild: Alexander Blank)

Ein neuer, alter Fahrschalter

Der erste Fahrschalter für den Gartenschauwagen 714 ist fertig aufgearbeitet. Der aufgearbeitete Fahrschalter ist nun in einem technisch sowie optisch, einwandfreien Zustand und wird in unserem 714 wohl für Jahrzehnte weiter guten Dienst tun. Mit den anderen bereits aufgearbeiteten Komponenten wurde er im vergangenen Monat bereits nach Stuttgart rücküberführt. Der zweite Fahrschalter wird auch noch aufgearbeitet werden müssen. Sobald es sichtbare Fortschritte gibt werden wir berichten.

Wie neu sieht der Fahrschalter aus, kein Vergleich zu seinem jämmerlichen Zustand vor Beginn der Aufarbeitung. (Bild: Andreas Kubig)

Probeweise, ein Fahrschaltergeschränk!

Im KSW 749 gibt es nun eine Neuheit zu entdecken. Auf der B-Seite (hinten) wurde das erste Fahrschaltergeschränk probeweise aufgebaut. Dies dient dazu, die genauen Platzverhältnisse für die Elektrik besser einschätzen zu können.

Vor dem Einbau… (Bild: Dominik Broens)
…und danach. Nun sieht es gleich vielmehr nach Straßenbahnwagen aus! (Bild: Dominik Broens)

Ausgebremst!

Unser Kriegsstraßenbahnwagen 749 hat seine Bremsmechanik wieder installiert bekommen. Diese wurde gereinigt, entrostet und komplett neu lackiert.

Weitere Teile für das Fahrgestell müssen noch neu lackiert werden, wie die Getriebekästen und die Tatzlager, an welchen der Motor befestigt wird.

Ein Überblick: der aktuelle Stand des Fahrgestells. (Bild: Alexander Blank)
Ein Blick auf die wieder montierte Bremsbacke. (Bild: Alexander Blank)
(Bild: Alexander Blank)

Ade, Haltestelle Staatsgalerie!

Ein Ende nach 48 Jahren Betrieb. Und was bedeutet das für den SHB e.V.?

(Bild: Maximilian Such)

Mit der Inbetriebnahme der neuen Haltestelle Staatsgalerie am 12.09.2020 ist nun Schicht im Schacht für ihre Vorgängerin. Diese hatte stolze 48 Jahre lang, den Stuttgartern und Anfangs der U-Straßenbahn, später auch der Stadtbahn, Dienst getan. Selbst unserer Oldtimerlinien hielten zeitweise dort. Vielen Stuttgartern wird der am 9. Mai 1972 eröffnete Bau mit seinen großen beleuchteten Stationsschilden sicher im Gedächtnis bleiben.

Hier beginnt unsere Aufgabe! Da die Halltestellenausstattung nicht mehr benötigt wird, war es möglich, sie für zukünftige Erweiterungen der Ausstellung zu übernehmen. So bauten wir, am vergangen Samstag, die fürs Museum brauchbaren Teile, mit ca. 15 Freiwilligen aus. Wir danken der SSB Haltestellenmeisterei, für die freundliche Genehmigung dieses Unterfangens.

(Bild: Alexander Blank)
(Bild: Maximilian Such)
(Bild: Maximilian Such)

Auf der Zielgeraden…

… befindet sich die Aufarbeitung der Einzelteile des Bremsgestänges. Fast alle Teile sind bereits fertig lackiert und warten auf ihren Einbau.

Die letzten Teile auf der Werkbank. (Bild: Felix Schorr)